Rheinische Post - Xanten and Moers
Aufholjagd des TuS wird nicht belohnt
Der Frauenhandball-Zweitligist verliert mit 24:27 beim HSV Solingen-Gräfrath.
KAMP-LINTFORT (MB) Der Frauenhandball-Zweitligist TuS Lintfort ist im Duell zweier alten Rivalen beim HSV Solingen-Gräfrath hochmotiviert angetreten. Doch er musste mit einer 24:27 (12:17)-Niederlage die Heimreise antreten.
Die Gäste hatten große Mühe, ins Spiel zu finden. Das Team fand keinen Zugriff auf seinen Deckungsverband – eigentlich das Aushängeschild des TuS. Die Mannschaft wirkte gehemmt und verhalten, wie etwa Naina Klein oder Prudence Kinlend. Selbst Torhüterin Laura Graef konnte wenig Akzente setzen. Der Gastgeber trat da anders in Erscheinung. Der HSV schaffte es, sämtliche Positionen in die Abläufe einzubinden. Wobei die meiste Gefahr von Vanessa Brandt, Haupttorschützin der Zweiten Bundesliga, ausging. Lintfort konnte seine Defizite in der Startphase aber noch einigermaßen kaschieren und hatte in der Offensive gute Momente im Spiel Eins-gegen-Eins.
Die Partie (6:5/7:6) verlief daher ausgeglichen, ehe auch das Angriffsspiel ins Stocken geriet. Solingen zog das
Geschehen an sich und schraubte das Ergebnis allmählich in die Höhe. Der HSV gab ganz klar den Ton an und ging mit einer verdienten Fünf-Tore-Führung in die Pause.
Doch der TuS erhöhte seine Bereitschaft und zeigte mit dem Anpfiff der zweiten 30 Minuten eine andere, deutlich aggressivere Körpersprache. Und endlich war nun auch im Defensivverband die nötige „Einstellung da. TuS-Trainerin Bettina Grenz-Klein nahm einige taktische Umstellungen vor. Und ausgerechnet Klein und Kinlend waren nun Triebfedern der Aufholjagd. Und je mehr Stabilität in die Abwehr gelangte, um so sicherer wurde auch Torhüterin Laura Graef. Sie hielt bis zum Abpfiff unter anderem noch drei Siebenmeter. Die Lintforterinnen
waren fortan im Kampfmodus. Jule Samplonius präsentierte sich im Angriff als Antreiberin durchsetzungsstark und in Torlaune. Jana Willing gelang in der 42. Minute der verdiente 20:20-Ausgleich. Die Partie war nun an Spannung, Hektik und Dramatik kaum zu überbieten. Beide Teams ließen nicht locker. Doch der Lintforter Auftritt war diesmal auf wenige Schultern verteilt. So war bei einigen TuS-Spielerinnen in der Schlussphase ein deutlicher Kräfteverschleiß (22:21/49/24:23/54.) spürbar. Die Konzentration nahm ab, weshalb beste Einwurfmöglichkeiten ungenutzt blieben. Der HSV machte es besser, siegte letztendlich verdient und nahm Revanche für ihre 24:25-Hinspielniederlage.
„Die schlechte erste Hälfte hat uns den Sieg gekostet. Solingen war da einfach mutiger als wir“, sagte TuS-Trainerin Bettina GrenzKlein. „Die zweiten 30 Minuten waren deutlich besser, mit viel Einsatz und Kampf. Leider hat es am Ende nicht mehr gereicht, auch weil wir in der entscheidenden Phase nicht mehr gut getroffen haben.“
TuS Lintfort Angenendt, Graef – Kinlend (2), Legermann (3), Lambertz (2), Samplonius (9/3), Haase, Klein (6), Gruner, Ueffing, Willing (2), Lucas, Drent.