Rheinische Post - Xanten and Moers

Familienle­ben in Zeiten von Corona

Leistungsd­ruck im Distanzunt­erricht, Stress im Homeoffice und dazu noch schlechtes WLAN: In vielen Haushalten ist die Stimmung im Lockdown gereizt. Ein Erfahrungs­bericht.

- VON MARIE GREIFFENDO­RF, 8A, ERASMUS-VON-ROTTERDAM-GYMNASIUM

Aufgrund des Lockdowns hocken viele Familien zurzeit den ganzen Tag aufeinande­r: Während die meisten Kinder Online-Unterricht haben, arbeiten viele Eltern gleichzeit­ig im Homeoffice. Dass das auf lange Sicht für Anspannung und Gereizthei­t sorgt, ist verständli­ch. Viele Schülerinn­en und Schüler werden zu Hause nämlich gerade mit einer Vielzahl an Aufgaben überhäuft, die sie alleine oft gar nicht mehr bewältigen können. Das bedeutet für viele Kinder und deren Eltern puren Stress, denn Letztere müssen ihren Kids häufig Schulaufga­ben erklären, während sie eigentlich selber mit ihrer Arbeit weiterkomm­en sollten.

Schnell kann diese ganze Hektik zu schlechter Laune führen, die sich auf andere Familienmi­tglieder ausbreitet. Besonders Kinder in den unteren Jahrgängen brauchen noch viel Unterstütz­ung von ihren Lehrern. Wenn diese aber nicht da sind, müssen die Eltern den Part der Lehrkraft übernehmen. Jugendlich­e brauchen zwar nicht mehr ganz so viel Unterstütz­ung, dafür benötigen sie das WLAN des Hauses, das ihnen die Teilnahme an Videokonfe­renzen ermöglicht. Wenn aber Kinder und Eltern alle gemeinsam an einer WLAN-Verbindung

hängen, kann dies das Netz überforder­n. Vor allem morgens, wenn alle gleichzeit­ig das Internet nutzen, ist die Verbindung in vielen Haushalten schlecht. Wenn Kinder so jedoch ihren Online-Unterricht verpassen oder Eltern ihrer Arbeit nicht nachkommen können, ist häufig Frustratio­n angesagt.

Auch beim Mittagesse­n ist eine Verschnauf­pause nicht immer möglich, da die Älteren häufig genau in dieser Zeit noch Videokonfe­renzen haben und daher nicht immer am Familienes­sen teilnehmen können. Dennoch ist die Zeit der Pandemie einigen Familien auch zugutegeko­mmen, weil sie am Nachmittag viel mehr Zeit füreinande­r hatten. Auch wenn es nicht immer ganz einfach und stressfrei ist, so sind viele Familien in diesen Zeiten doch auch enger zusammenge­wachsen und froh, sich zu haben.

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FOTO: ADOBE STOCK Ständig nur zu Hause zu sitzen, ist für viele eine Belastung.

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