Rheinische Post - Xanten and Moers

Der entspannte Herr Zverev

Noch vor Wochen konnte er nur mit Schmerzmit­teln Tennis spielen. Nun hofft die deutsche Nummer eins in München auf einen gesunden Ellbogen und viel Spaß. Im Hinblick auf Olympia hat Zverev eine klare Meinung.

- VON MANUEL SCHWARZ

MÜNCHEN (dpa) Alexander Zverev ließ sich die Sonne auf den Kopf scheinen und beobachtet­e seinen Bruder belustigt am Nagelbalke­n. Während sich Mischa an dem Geschickli­chkeitsspi­el versuchte, blickte der beste deutsche Tennisspie­ler optimistis­ch auf die bevorstehe­nde Woche beim Münchner ATP-Sandplatzt­urnier – und darüber hinaus. Dabei hatten heftige Probleme im Ellbogen den Weltrangli­stensechst­en in den vergangene­n Monaten immer wieder stark beeinträch­tigt. Aber „es wird mit jedem Tag besser“, verkündete Zverev am Montagmorg­en sichtlich entspannt und auffallend redselig auf der Anlage der BMW Open.

Weil er als topgesetzt­er Akteur in der ersten Runde ein Freilos hat, muss der 24-Jährige erst am Mittwoch oder Donnerstag im Achtelfina­le ran. Nach einem letzten Medizinche­ck „kann ich hoffentlic­h wieder ohne Gedanken aufschlage­n und alles machen“, sagte er.

Daran war seit Wochen eigentlich nicht zu denken. Seit den French Open im Herbst 2020 plage ihn die Blessur im rechten Arm – Pause aber gönnte er sich keine. Am schlimmste­n sei es beim Masters-Turnier in Miami Ende März gewesen. „In Miami war ich an einem Punkt, wo ich den Schläger nicht mehr halten konnte“, erinnerte Zverev. „Ich habe mit extremen Schmerzmit­teln gespielt.“Diese hätten auch dazu geführt, dass er einen Hitzeschla­g erlitt und in der zweiten Runde ausschied.

Wegen Schäden am Knochen und viel Flüssigkei­t im Gelenk probierte es der beste deutsche Tennisprof­i mit einer Cortison-Therapie, die „relativ sinnlos“gewesen sei. Zuletzt ließ er sich aufbereite­tes Eigenblut in den Knochen spritzen – dies sei

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