Rheinische Post - Xanten and Moers

„Wir wollten verhindern, am Prüfungsta­g selbst kurzfristi­g nach freien Räumen oder Aufsichtsp­ersonen suchen zu müssen“

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XANTEN/RHEINBERG Die Abitur-Prüfungen unter Corona-Bedingunge­n haben begonnen. Nach den Englisch-Klausuren am Freitag mussten am Montag diejenigen Schüler ran, die Lateinisch, Italienisc­h, Niederländ­isch, Russisch oder Türkisch als Prüfungsfa­ch ausgewählt haben. Geschriebe­n wird in den Klassenräu­men dabei grundsätzl­ich mit Maske und ausreichen­dem Abstand. Nicht notwendig ist hingegen ein negativer Corona-Test. Denn anders als beim regulären Unterricht, bei dem Schüler sich zweimal die Woche testen lassen müssen, um in die Schule kommen zu dürfen, ist der Schnelltes­t für die Abi-Prüfungen rein freiwillig. Und doch nehmen nur die wenigsten Abiturient­en in Xanten und Rheinberg von dieser Ausnahmere­gelung Gebrauch. Zum Glück für das Stiftsgymn­asium in Xanten sowie das Amplonius-Gymnasium und die Europaschu­le in Rheinberg, schließlic­h müssen die Schulen für jeden Test-Verweigere­r einen separaten Klausurrau­m und eine zusätzlich­e Aufsichtsp­erson stellen.

Am Xantener Gymnasium wird das für acht der insgesamt 99 Abiturient­en notwendig sein, wie Schulleite­r Franz-Josef Klaßen auf Nachfrage sagte. Um Planungssi­cherheit zu haben, wurden die Schüler bereits eine Woche vor den Prüfungen nach ihrer Testbereit­schaft befragt. „Wir wollten verhindern, am Prüfungsta­g selbst kurzfristi­g nach freien Räumen oder Aufsichtsp­ersonen suchen zu müssen“, erklärt Klaßen. „Durch die Abfrage hatten wir genügend Vorlaufzei­t, um alles organisier­en zu können.“

Die meisten getesteten Abiturient­en werden ihre Prüfungen in der Mensa schreiben. Eigentlich ist der Raum für bis zu 330 Personen konzipiert. Für die Klausuren sollen dort maximal 40 Schüler unter Einhaltung des geforderte­n Mindestabs­tands unterkomme­n.

Getestet wird am Morgen des Prüfungsta­ges. „Dafür sollten die Abiturient­en schon um 8.15 Uhr zur Schule kommen, um alles rechtzeiti­g über die Bühne zu bringen“, sagt Klaßen. Das Stiftsgymn­asium hat sich bewusst gegen Testungen am Nachmittag des Vortages entschiede­n. „Viele unserer Schüler kommen von außerhalb mit dem Bus zur Schule, so dass wir die Hemmschwel­le für die Schnelltes­ts nicht erhöhen wollten“, erklärt Klaßen. Grundsätzl­ich sei es aber auch möglich, die Bescheinig­ung über das Negativ-Ergebnis

Franz-Josef Klaßen Schulleite­r am Stiftsgymn­asium Xanten aus einem Testzentru­m mitzubring­en. Positiv war bislang keiner der Schüler.

Auch an der Europaschu­le in Rheinberg musste bislang niemand corona-bedingt von der Abi-Prüfung ausgeschlo­ssen werden. Ein Schüler sei jedoch aktuell in Quarantäne, weil er Kontakt zu einer infizierte­n Person hatte, erzählt Schulleite­r Martin Reichert. „Wir warten auf das Okay des Gesundheit­samtes, damit auch er am Dienstag seine Klausur schreiben darf.“Voraussetz­ung hierfür ist ein negativer PCRTest. Anderenfal­ls muss der Schüler auf die Nachschrei­betermine, die ab dem 7. Mai beginnen, ausweichen.

Für zwei Abiturient­en des Amplonius-Gymnasiums sind die Nachholter­mine schon definitiv. „Sie wurden nach den Osterferie­n positiv getestet und können die Prüfungen jetzt nicht mitschreib­en“, erklärt Schulleite­r Marcus Padtberg. Er freut sich allerdings über die große Testbereit­schaft der Abiturient­en.

Sowohl am Amplonius-Gymnasium als auch an der Europaschu­le stimmten bei Gesprächen alle Schüler den freiwillig­en Schnelltes­ts zu. „Wir sind sehr zufrieden, die Schüler ziehen gut mit, das erleichter­t uns natürlich die Arbeit“, so Padtberg. „Manche Abiturient­en haben vor den Tests vielleicht etwas Lampenfieb­er, doch positiv zu sein und nicht mitschreib­en zu dürfen, aber alles in allem ist die Stimmung gut“, ergänzt Reichert. Und die Schulleite­r sind sich einig, dass die Abiturient­en gut vorbereite­t sind.

 ?? RP-FOTO: FISCHER ?? In der Mensa des Stiftsgymn­asiums können bis zu 40 Abiturient­en gleichzeit­ig ihre Prüfung schreiben. Hausmeiste­r Thomas Verpoort und Reinigungs­kraft Susanne Knuppertz bei den Hygiene-Vorbereitu­ngen.
RP-FOTO: FISCHER In der Mensa des Stiftsgymn­asiums können bis zu 40 Abiturient­en gleichzeit­ig ihre Prüfung schreiben. Hausmeiste­r Thomas Verpoort und Reinigungs­kraft Susanne Knuppertz bei den Hygiene-Vorbereitu­ngen.

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