Rheinische Post - Xanten and Moers
In Nordrhein-Westfalen liegen 100.000 Impfdosen auf Halde
DÜSSELDORF (anh) Obwohl Corona-Impfstoff knapp ist, bleiben in Nordrhein-Westfalen viele Dosen liegen. In den Impfzentren liegen derzeit 100.000 Dosen auf Halde, wie Frank Bergmann, Chef der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein sagte. Dabei handle es sich vor allem um Impfstoff von Astrazeneca, für den es weniger Nachfrage gebe. Insgesamt würden rund fünf Prozent der Termine nicht angetreten. „Der Impfstoff auf Halde sollte so schnell wie möglich an die Praxen gehen“, forderte Bergmann.
„Wir haben mit einigen Tausend etwas mehr als eine Tagesdosis in den Kühlschränken“, sagte Jürgen Zastrow, leitender Impfarzt in Köln. Damit gehe man nun in die Hotspots, die Problemviertel der Stadt.
Eine neue Astrazeneca-Sonderaktion würde er begrüßen: „Das machen wir bei Bedarf immer wieder gerne“, so Zastrow. Im Impfzentrum Düsseldorf haben sich weniger über 70-Jährige angemeldet als erwartet. „Das führen wir auf die Möglichkeiten bei den Hausärzten zurück“, so ein Sprecher der Stadt. Es werde aber kein Impfstoff weggeworfen, sondern man biete weitere Termine für Bürger mit Höherpriorisierung an. Auch in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss greift man auf Reservelisten zurück. KV-Chef Bergmann erwartet, dass die Impfzentren bis Sommer überflüssig werden, weil dann nur noch Arztpraxen impfen: „Die Impfzentren werden sich ausschleichen.“
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