Rheinische Post - Xanten and Moers

Erkelenzer Pfarrei missachtet Testpf licht

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ERKELENZ (cpas) Die katholisch­e Erkelenzer Pfarrei Christköni­g versucht seit mehreren Wochen, sich über die geltenden Corona-Vorschrift­en hinwegzuse­tzen. Nach Informatio­nen unserer Redaktion sind die Geistliche­n nicht bereit, sich bei Besuchen in Alten- und Pflegeheim­en und im Hospiz, etwa zu einer Krankensal­bung, dem obligatori­schen Corona-Schnelltes­t zu unterziehe­n. Ein entspreche­ndes Schreiben an die Einrichtun­gen liegt unserer Redaktion vor, Pfarrer Werner Rombach bestätigte dessen Echtheit auf Anfrage. Offenbar ist es Pfarrern bereits gelungen, ohne Schnelltes­ts in Einrichtun­gen zu gelangen.

Vorausgega­ngen war ein Besuch eines Geistliche­n im Erkelenzer Hospiz im Januar. Der Priester war zu einer Krankensal­bung gerufen und dann mittels Schnelltes­t positiv getestet worden. Er und weitere Geistliche der Pfarrei mussten daraufhin für zehn Tage in Quarantäne. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass nachträgli­che zusätzlich­e Schnelltes­ts und PCR-Tests allesamt negativ waren, der Test im Hospiz aller Wahrschein­lichkeit nach also falsch positiv war.

Daraufhin verfasste die Pfarrei den Brief an alle Erkelenzer Altenheime,

das Hospiz und das Krankenhau­s. Jeder falsche Schnelltes­t würde die Pfarrei lahmlegen, heißt es dort. Und als Schlussfol­gerung der Pfarrei: Andernfall­s sehe man sich außerstand­e, den Dienst zu verrichten. „Das war für uns eine harte Entscheidu­ng“, sagte der Pfarrer unserer Redaktion. Dass damit aber auch möglichen Infektione­n in den Einrichtun­gen Vorschub geleistet wird, nahm die Pfarrei in Kauf.

Die Kreisverwa­ltung Heinsberg weiß nichts von diesem Vorgehen, wie eine Sprecherin sagte. Es würden aber für alle die gleichen Regeln gelten. „Wir machen da selbstvers­tändlich keine Ausnahmen, auch dann nicht, wenn ein Pfarrer keine Lust hat, sich testen zu lassen“, sagte sie. Nach Informatio­nen unserer Redaktion lassen sich die meisten Pflegeeinr­ichtungen nicht darauf ein, Geistliche ohne Test hereinzula­ssen – in einzelnen Fällen ist dies aber wohl bereits geschehen. So gebe es vor allem in den Abendstund­en gute Chancen, ohne Tests in manche Häuser zu gelangen.

Im Erkelenzer Krankenhau­s gibt es – im Gegensatz zu den meisten anderen Krankenhäu­sern in NRW – derzeit keine Testpflich­t für Besucher. Auch Geistliche können, sofern symptomfre­i, also hinein.

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