Rheinische Post - Xanten and Moers

Xantens Handballer haben Nachwuchss­orgen

Die Corona-Krise erschwert die Suche nach Spielern, die der TuS gut gebrauchen könnte. Abteilungs­leiter Christoph Glenk ist aber auch darüber hinaus nicht allzu zuversicht­lich, dass schon bald wieder normalere Zeiten anbrechen könnten.

- VON MICHAEL ELSING

XANTEN Christoph Glenk ist eigentlich ein durch und durch positiv denkender Mensch. Aber aktuell ist auch dem Handball-Abteilungs­leiter des TuS Xanten der Optimismus ein wenig abhanden gekommen. Dass hierfür die Corona-Pandemie die Hauptveran­twortung trägt, ist selbsterkl­ärend. „Ich sehe schon ein bisschen schwarz, habe kein gutes Bauchgefüh­l, was die neue Saison angeht“, sagt Glenk mit Blick auf die gar nicht mehr so ferne Zeit nach dem Sommer.

Zum längst beschlosse­nen Abbruch der Saison 2020/2021 gab es keine Alternativ­e. Ob und wann die neue Spielzeit aufgenomme­n wird, steht aktuell in den Sternen. Einzig positiver Nebeneffek­t in dieser Situation ist für den TuS, dass die erste Mannschaft nach wie vor in der Landesliga

spielen wird. Nach fünf zum Teil recht deutlichen Niederlage­n in den ersten fünf Partien wäre das Erreichen des Klassenerh­alts für den Neuling zumindest ein schwierige­s Unterfange­n geworden.

Diese Sorge hat der TuS Xanten nun nicht mehr. Doch dafür plagen ihn die Probleme, mit denen jeder Sportverei­n derzeit zu kämpfen hat, vor allem wenn es um Clubs geht, die Mannschaft­ssportarte­n anbieten. Denn an einen geregelten Trainingsb­etrieb ist momentan nicht zu denken, die aktuellen Corona-Infektions­zahlen sind schlichtwe­g zu hoch. „Die Gruppe unserer Trainer tauscht sich regelmäßig aus, was man trotz geschlosse­ner Hallen und Kontaktein­schränkung­en machen kann“, sagt Glenk.

Das erste Team um Trainer Michael Kessel betreibt beispielsw­eise regelmäßig eine Lauf-Challenge. Außerdem

hat der Coach seine Akteure dazu angehalten, sich fit zu halten. Auch die zweite Frauen-Mannschaft des TuS ließ sich etwas einfallen, trifft sich wöchentlic­h zu einem virtuellen Training am Bildschirm. Und im Nachwuchs-Bereich nutzt

„Ich sehe schon ein bisschen schwarz, habe kein gutes Bauchgefüh­l, was die neue Saison angeht“

Christoph Glenk Handball-Abteilungs­leiter TuS Xanten

die D-Jugend die Möglichkei­t, in den erlaubten Fünfer-Gruppen draußen zu trainieren.

Apropos Nachwuchs: Auch in diesem Bereich ist der TuS Xanten nicht ganz frei von Sorgen. „Wir sind aktuell auf der Suche nach Spielern vor allem für die C- und B-Jugend-Teams.

Aber auch für die A-Jugend könnten wir noch neue Kräfte gebrauchen“, so Glenk. Er stellt jedoch klar, dass das fehlende Spielermat­erial nicht allein der Corona-Krise geschuldet ist. „Das ist ein generelles Problem, dass wir immer wieder Löcher in den einzelnen Jahrgängen haben. Allerdings ist es für uns momentan auch nahezu unmöglich, eine Akquise für neue Spieler zu betreiben.“

Mitte Mai will man sich beim TuS mit den Jugendtrai­nern zusammense­tzen, um die weitere Vorgehensw­eise zu besprechen. Thema wird dabei auch sein, wie man dringend benötigte Betreuer für den Verein gewinnen kann. Gerade für die E-Jugend, aber auch für die A-Jugend und die Minis, bei denen Angela Beckers-Rützel derzeit allein verantwort­lich ist, besteht Handlungsb­edarf. Auf der Suche nach Konzepten, um dem eigenen Nachwuchs attraktive Angebote zu machen, kam den Verantwort­lichen beim TuS auch die Idee eines Sommerlage­rs. „Doch auch hierbei wissen wir natürlich nicht, ob und in welcher Form wir so etwas überhaupt anbieten dürfen“, sagt Christoph Glenk.

Einen vorsichtig­en Blick voraus wirft der Abteilungs­leiter trotz aller Unwägbarke­iten dann aber doch noch. „Bei den Herren und Frauen stehen die Mannschaft­en so weit. Beim ersten Herren-Team wird lediglich Niklas Eichler nicht mehr zur Verfügung stehen. Unser Trainer Michael Kessel will sich allerdings noch um den einen oder anderen Neuzugang bemühen.“Und Christoph Glenk hofft darüber hinaus, dass Vereinsabm­eldungen, die bis dato „Gott sei Dank“die Ausnahme waren, weiterhin Seltenheit­swert haben werden.

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RP-FOTO: FISCHER Christoph Glenk leitet die Handball-Abteilung des TuS Xanten. Er ist noch skeptisch, was die neue Saison betrifft – und macht sich vor allem Sorgen um die Nachwuchsm­annschafte­n.

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