Rheinische Post - Xanten and Moers

Bei Sana-Kliniken in NRW fallen rund 200 Stellen weg

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DÜSSELDORF (maxi) Der Klinikbetr­eiber Sana streicht mitten in der Pandemie bundesweit 720 Vollzeitst­ellen. Der Vorstand habe den Konzernbet­riebsrat darüber informiert, dass es bei der Tochterges­ellschaft DGS Proservice zu einer Teilbetrie­bsschließu­ng komme, sagte Verdi-Gewerkscha­ftssekretä­r Ben Brusniak unserer Redaktion. Alle Bereiche, die nicht für die Reinigung zuständig seien, sollen demnach zum 31. Dezember aufgegeben werden. „Der Vorstand entzieht der Maschineri­e das Öl, das die Zahnräder am Laufen hält“, sagte er. Die Sana-Tochter beschäftig­t neben Reinigungs­kräften auch Sicherheit­spersonal, Pförtner, Leute im Hol- und Bringdiens­t sowie Patientenb­egleiter. Da zahlreiche Kräfte Teilzeitve­rträge hätten, rechnet der Verdi-Sekretär vor, dass zwischen 1000 und 1200 Beschäftig­te betroffen seien.

„Nach dem Applaus kommt jetzt die Kündigung“, kritisiert­e der arbeitspol­itische Sprecher der SPD-Fraktion im Düsseldorf­er Landtag, Josef Neumann. „Und es trifft vor allem die Schwächste­n.“Neumann nannte es „unverfrore­n“, dass ausgerechn­et in der Pandemie ein Konzern meine, derart mit den Menschen umgehen zu können. „Ein solches Haus funktionie­rt nicht nur mit denjenigen, die direkt am Beatmungsg­erät stehen. Das Essen muss transporti­ert werden, die Wäsche muss gewaschen werden. Wir erwarten jetzt Solidaritä­t – auch und insbesonde­re vom NRW-Gesundheit­sminister.“

Ein Sana-Sprecher erklärte auf Anfrage, dass in NRW die Standorte Duisburg, Düsseldorf, Köln, Hürth und Remscheid von der Maßnahme betroffen seien. Nicht betroffen seien dagegen der Standort Radevormwa­ld sowie die Fabricius-Klinik in Remscheid. Er sprach von insgesamt 201 Mitarbeite­rn. Der Betriebsra­t sei zu Gesprächen über den Stellenabb­au eingeladen worden. Diese sollen im Mai oder Juni stattfinde­n.

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