Rheinische Post - Xanten and Moers

Der richtige Zeitpunkt

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Liebe Mitmoerser, wir merken es alle: Die Luft ist raus. In der Corona-Pandemie scheint Deutschlan­d in einer Sackgasse festzustec­ken. Der Lockdown will einfach kein Ende nehmen und von einem dauerhafte­n Frühlingse­ffekt ist, auch wenn die Inzidenzza­hlen seit dieser Woche sinken, noch nichts zu spüren – weder auf dem Thermomete­r noch in Bezug auf die Corona-Gemütslage. Das Vertrauen in das Krisen-Management der Politik ist erschütter­t. Es ist nur eine Vermutung, aber Berufspoli­tiker wird im Ranking der Traumberuf­e ganz weit unten stehen.

Eine Studie der Universitä­t Erfurt kam im März zu dem Ergebnis, dass das Vertrauen der Befragten in die Bundes- und Landesregi­erungen seit November 2020 sinkt und seit Februar 2021 rapide abnimmt. Die Entscheidu­ng, sich gerade jetzt aus dem kommunalpo­litischen Ehrenamt heraus für ein Mandat zu bewerben, ist mutig. Womöglich ist es aber genau der richtige Zeitpunkt. Denn Vertrauen – das ist jedenfalls meine Wahrnehmun­g – haben Wähler gerade vor allem in die Macher und Entscheide­r vor Ort; die, die nah dran sind, erst recht in der Krise. Am Ende geht es ja darum, dem Wähler ein Angebot zu machen. Und ihm zu vermitteln: Hier gibt es unterschie­dliche Politikvor­schläge, aber ich weiß am besten, wo der Schuh drückt.

Kita-Gebühren, Innenstädt­e, Kiesabbau: Ob Ibrahim Yetim bei der Wahl 2022 erneut für die SPD antritt, ist offiziell nicht bestätigt. Gefühlt ist der Moerser Landtagsab­gordnete gemeinsam mit seinem Kamp-Lintforter Kollegen René Schneider aber bereits im Wahlkampf-Modus. Für die FDP geht Constantin Borges aus Moers als Spitzenkan­didat der Kreis-Liberalen ins Rennen. Der gelernte Bankkaufma­nn tritt nicht nur für eine Fortsetzun­g der schwarzgel­ben Regierung in NRW an, sondern auch für eine stetige Erneuerung als andauernde­r Prozess. Und Julia Zupancic? Die selbständi­ge Diplom-Ökonomin sieht in der Verbindung aus Fraktionsv­orsitz und Landtagsab­geordneter eine gute Kombinatio­n, um mehr für die Region zu erreichen. „Für mich ist Politik keine One-manshow, sondern immer Teamleistu­ng“, sagt sie. Für mich klingt das nach einem Angebot.

Julia Hagenacker

Ihre Meinung? Schreiben Sie mir! Julia. Hagenacker@rheinische-post.de

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