Rheinische Post - Xanten and Moers

Düsseldorf bleibt im Aufstiegsr­ennen

Fortuna schießt in letzter Minute das 3:2-Siegtor gegen den Karlsruher SC.

- VON GIANNI COSTA

DÜSSELDORF Klaus Allofs hatte noch einmal in Erinnerung gerufen, was selbst mathematis­ch nicht besonders Begabten mit Blick auf die Tabelle in der Zweiten Liga aufgefalle­n sein sollte. „Wir müssen dieses Spiel unbedingt gewinnen“, sagte der 64-Jährige in der Halbzeitpa­use im Interview mit „Sky“. „Wir brauchen zwölf Punkte aus den letzten vier Partien, um noch auf Platz zwei oder drei zu kommen.“Am Ende der 90 Minuten im Nachholspi­el gegen den Karlsruher SC bekam der Vorstand von Fortuna Düsseldorf die Auflösung präsentier­t – das 3:2 dürfte die Hoffnungen, doch noch auf einen Aufstiegsp­latz zu springen, kräftig angeheizt haben.

Man dürfte bei den Rheinlände­rn froh gewesen sein, dass es mal wieder um Fußball ging. In den vergangene­n Tagen wurden hinter den Kulissen ein paar offene Rechnungen beglichen. Vorstandsc­hef hatte mit Aussagen, seine Vorgänger hätten ihre Hausaufgab­en in Punkto Weiterentw­icklung des Vereins in der Vergangenh­eit nicht ausreichen­d gemacht, für einen Sturm der Empörung gesorgt. Ergebnis: Die Spitze des Aufsichtsr­at bestellte Röttgerman­n

vor der Partie zum Rapport ein. Allofs: „Ich gehe davon aus, es wird alles sachlich aufgearbei­tet.“

Gleiches dürfte auch für die Saisonanal­yse gelten, denn nach wie vor offen ist noch immer die Frage, wer zur neuen Saison Trainer wird. „Wir lassen uns da von außen überhaupt keinen Druck machen“, sagte Allofs. „Unser Fahrplan ist mit allen besprochen.“

Fortuna fand recht ansprechen­d in die Partie und hatte in der achten Minute gleich eine formidable Möglichkei­t durch Kristoffer Peterson.

Der Schwede schlug jedoch ein Luftloch. Bitter für die Gastgeber: im direkten Gegenzug kam ein Ball von der rechten Seite der Karlsruher scharf in den Düsseldorf­er Strafraum. Danso wurde von Hoffmann bedrängt und lenkte den Ball ins eigene Tor.

Wenig vergnügt dürfte Allofs vom Auftritt von Dawid Kownacki gewesen sein. Der Mittelstür­mer erzielte zwar den Ausgleich zum 1:1 in der 35. Minute per Elfmeter (Felix Klaus war vom gebürtigen Düsseldorf­er Philipp Heise von den Beinen

geholt worden), ansonsten Betrieb Kownacki Werbung in eigener Sache, nicht lange auf dem Feld zu stehen. Nach 57 Minuten erhielt er dafür die Quittung und wurde auf die Bank beordert.

Rösler legte mächtig nach und setzte weiter auf Vorwärtsga­ng. Ihm spielte dabei auch in die Karten, dass man den Badenern mit mit fortgeschr­ittener Spieldauer den Substanzve­rlust nach ihrer Quarantäne immer mehr anmerkte. Der Ertrag sollte sich alsbald einstellen – ausgerechn­et der so oft gescholten­e Brandon Borrello traf kurz nach seiner Einwechslu­ng zum 2:1 (73.).

Die Entscheidu­ng? Nein – und einmal mehr wurde der Videobewei­s hierzuland­e der Lächerlich­keit preisgegeb­en. Schiedsric­hter Patrick Alt bewertete einen Zweikampf von Luka Krajnc gegen Hofmann als Foulspiel, der Ellenbogen soll im Spiel gewesen sein. Die TV-Bilder geben das so nicht her. Aber eine Überprüfun­g der Szene hielt Alt nicht für nötig. Doch dann kam das dramatisch­e Finale – und da war plötzlich Shinta Appelkamp zur Stelle. Ausgerechn­et der lange verletzte Nachwuchss­pieler rettete Fortuna mit seinem 3:2 die wichtigen Punkte.

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FOTO: FREDERIC SCHEIDEMAN­N Der wichtige Ausgleich: Düsseldorf­s Torschütze Dawid Kownacki bejubelt seinen Treffer zum 1:1 mit seinen Teamkolleg­en.

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