Rheinische Post - Xanten and Moers
Mike Römer tauscht Hütchen gegen Zügel
Der Trainer des Fußball-A-Ligisten VfL Rheinhausen gibt seiner dreijährigen Tochter zuliebe sein Amt auf.
NIEDERRHEIN (tiwi) Mike Römer legt sein Traineramt beim Fußball-A-Kreisligisten VfL Rheinhausen nieder. Der 30-Jährige setzt künftig andere Prioritäten und stellt sein eigenes Hobby hinter dem seiner Tochter an. Man wird Römer nun weniger auf dem Trainingsplatz in Rheinhausen, dafür vermehrt am Reitstall antreffen können. „Meine Dreijährige hat das Reiten für sich entdeckt und das möchte ich gerne miterleben“, schildert Römer, der neben der Familie auch noch die eigene Firma zu managen hat.
„Es passt zeitlich einfach nicht mehr. Als Fußballtrainer fordere ich viel von den Spielern ein, vor allem auch Zeit und Hingabe. Das kann ich nun leider selbst nicht mehr erfüllen“, erklärt Römer, dem der Schritt laut eigener Aussage alles andere als leicht gefallen ist. „Der Verein liegt mir einfach sehr am Herzen. Deshalb war es für mich auch wichtig, dass ich weiterhin eine Rolle übernehme. Ich werde als Sportlicher Leiter fungieren und dem neuen Trainerteam mit Rat und Tat zur Seite stehen.“
Seine Nachfolger kommen aus den eigenen Reihen. Die bisherigen Co-Trainer Andreas Löser und Michael Notz übernehmen ab sofort das Zepter. Für Römer ist es die optimale Lösung: „Das sind wirklich sehr gute Nachfolger. Es wird sich nicht viel ändern.“Viel Änderungsbedarf besteht beim VfL Rheinhausen so oder so nicht. Sportlich lief es für die Linksrheiner zuletzt bestens. In der vor kurzem abgebrochenen
Saison gewann der VfL sechs seiner sieben Spiele, spielte zudem einmal unentschieden. „Die Leistungen der Mannschaften waren top. Wir haben hier einiges aufgebaut“, freut sich Römer, der seit der Saison 2017/18 immer wieder als Interimstrainer für den VfL fungierte. „Die vergangene Spielzeit war eigentlich die erste Saison, die ich komplett alleine gemacht habe. Ich konnte erstmals den Kader und die Vorbereitung selbst planen.“Seine aktive Torwartkarriere musste Römer aufgrund von anhaltenden Rückenproblemen vor rund zwei Jahren beenden.
Zuvor stand er seit 2010 – unterbrochen von einer zweijährigen Stippvisite beim SV Schwafheim – bei den Bergheimern zwischen den Pfosten. „Das sind hier einfach meine Jungs“, schildert Römer, dessen Team wohl beste Chancen gehabt hätte, am Ende der Saison weit oben zu landen. „Es ist natürlich schade, dass die Saison abgebrochen werden musste. Vor allem, weil es bei uns super lief. Dennoch ist es die richtige Entscheidung, da die Gesundheit immer vor geht.“
Von einem Bezirksliga-Aufstieg distanziert sich der scheidende Trainer: „Die Bezirksliga ist bei uns kein Thema. Wir machen keine großen finanziellen Sprünge und wollen junge Spieler ausbilden. Unser Ziel ist es, als Team immer weiter nach vorne zu kommen.“Als Kaderplaner wird Mike Römer dabei weiter fleißig mithelfen: „Kein Spieler wird uns verlassen. Wir wollen unseren Weg weitergehen.“