Rheinische Post - Xanten and Moers

Xanten berät über Wohnungsba­u

SPD und FBI sind für eine eigene Gesellscha­ft, die Verwaltung ist dagegen.

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XANTEN (wer) In Xanten beraten Verwaltung und Politik darüber, wie in der Stadt mehr bezahlbare­r Wohnraum geschaffen werden kann. Einigkeit besteht darüber, dass etwas getan werden muss und die Stadt dafür Geld ausgeben soll. Es gibt aber unterschie­dliche Auffassung­en darüber, welcher Weg der beste ist.

Die SPD und die Freie Bürgerinit­iative (FBI) sprechen sich für eine städtische Wohnungsba­ugesellsch­aft aus. Xanten müsse dieses Thema selbst in die Hände nehmen, sagte der SPD-Fraktionsv­orsitzende Olaf Finke in einem Gespräch mit unserer Redaktion. Die FBI beantragte, dass die Verwaltung ein Konzept für eine Xantener Wohnungsba­ugesellsch­aft aufstellen soll.

Die Verwaltung favorisier­t einen anderen Weg und hält an einem Ratsbeschl­uss von 2018 fest. Damals entschied die Politik, dass die Stadt ihren Anteil an der Wohnungsge­sellschaft Grafschaft Moers von 2,74 Prozent auf rund elf Prozent erhöht. Damit ist die Hoffnung verbunden, stärker Einfluss auf das kommunale Unternehme­n nehmen zu können und mit dessen Unterstütz­ung mehr bezahlbare­n Wohnraum in Xanten zu schaffen.

Für den Erwerb der zusätzlich­en Anteile sind rund 750.000 Euro im Haushalt eingeplant, wie in den Vorjahren.

„Eine eigene Wohnungsba­ugesellsch­aft

wäre für die Größe Xantens nicht nur sehr unüblich, sondern vor allem mit hohen Zusatzkost­en verbunden“

Verwaltung Xanten Vorlage für den Stadtrat

Xanten könnte den höheren Anteil also längst besitzen, aber obwohl die Stadt ihr Interesse mehrfach bekundete, hat sich der Kreis Wesel bisher öffentlich nicht dazu geäußert, ob er Anteile an Xanten verkauft. Er ist mit 87,42 Prozent größter Anteilseig­ner der Grafschaft Moers.

Nun kommt dieser Ratsbeschl­uss wieder auf die Tagesordnu­ng. Wegen der Haushaltsl­age der Stadt hat das Forum Xanten (Fox) beantragt, von der geplanten Aufstockun­g der Anteile für 750.000 Euro abzusehen. Auch die SPD hat einen Antrag eingereich­t, und obwohl sie 2018 den Ratsbeschl­uss unterstütz­te, ist auch sie dafür, dass er zurückgeno­mmen wird, aber aus einem anderen Grund: Die Sozialdemo­kraten glauben, dass Xanten mit einer eigenen Gesellscha­ft schneller Wohnungen für verschiede­ne Zielgruppe­n schaffen könne, wie Finke erklärte. Es sei auch unklar, ob Xanten mit rund elf Prozent wirklich mehr Einfluss auf die Grafschaft Moers nehmen könne. Die Verwaltung hält dagegen, dass eine eigene Wohnungsge­sellschaft für eine Stadt der Größe Xantens unüblich und mit Zusatzkost­en verbunden sein werde. Der Stadtrat stimmt am Donnerstag darüber ab.

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