Rheinische Post - Xanten and Moers

Görtz verteidigt Steuerplän­e

Xantens Bürgermeis­ter reagiert auf die Kritik der Industrie- und Handelskam­mer.

- Herbert Dissen Xanten

Stadt Xanten auf solche Steuererhö­hungen verzichtet, und erinnere daran, dass politische Vertreter im Wahlkampf damit geworben haben, die Steuern nicht zu erhöhen! Solche Verspreche­n müssen eingehalte­n werden, wenn die Glaubwürdi­gkeit nicht aufs Spiel gesetzt werden soll.

XANTEN (wer) Vor der Abstimmung am Donnerstag im Xantener Stadtrat hat Bürgermeis­ter Thomas Görtz die geplanten Steuererhö­hungen verteidigt. In einem Schreiben an die Niederrhei­nische Industrie- und Handelskam­mer (IHK) erläuterte er die Motivation der Verwaltung. Hintergrun­d ist ein Appell der IHK an die Politik in Xanten, der vorgeschla­genen Steuererhö­hung nicht zuzustimme­n.

Xanten habe die Grundsteue­r B und die Gewerbeste­uer mehr als acht Jahre sowie die Grundsteue­r A mehr als 20 Jahre stabil gehalten, erklärte Görtz in dem Schreiben an IHK-Hauptgesch­äftsführer Stefan Dietzfelbi­nger, das unserer Redaktion vorliegt. „So konnten wir zu einer erhebliche­n Entlastung der Bürgerinne­n

und Bürger und auch der Unternehme­n in unserer Stadt beitragen.“In den vergangene­n Jahren seien aber die Kosten gestiegen. Als Beispiele nannte Görtz die Löhne und Gehälter, aber auch die Preise für Energie, Beschaffun­gswesen und Fahrzeugun­terhaltung. Davon sei auch die Wirtschaft betroffen, und die Mitgliedsu­nternehmen der IHK hätten darauf „mit Sicherheit“nicht nur mit Kosteneins­parungen, sondern auch mit einer Erhöhung der eigenen Preise für Produkte und Dienstleis­tungen reagiert. „Und da der einzige Preis einer Kommune und die einzige Möglichkei­t zur Einnahmest­eigerung in der Erhöhung der Steuern liegt, ist es unausweich­lich, dass nach einer so langen Zeit schlichtwe­g eine Anpassung und

Verbesseru­ng der Einnahmesi­tuation vorgenomme­n werden muss.“Das werde aber nicht zu einer Überforder­ung der Unternehme­n führen, da eine Erhöhung der Gewerbeste­uer „im moderaten Bereich“geplant sei, schrieb Görtz. Der Hebesatz soll von 425 auf 475 Prozentpun­kte angehoben werden.

Die IHK hat die geplante Erhöhung dagegen als „Gift für die Wirtschaft“in der aktuellen Situation und als „absolut falsches Signal“bezeichnet. Gerade im Tourismus litten viele Betriebe unter den durch die Pandemie bedingten Einschränk­ungen. „Jetzt an der Steuerschr­aube zu drehen, gefährdet die lokalen Unternehme­n akut“, warnte Dietzfelbi­nger. Die Firmen bräuchten jeden Euro.

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