Rheinische Post - Xanten and Moers

Schnelltes­t durchs Seitenfens­ter

In Xanten hat ein weiteres Corona-Testzentru­m eröffnet – als Drive-in auf einem Parkplatz des APX. Für den Abstrich in der Nase oder im Rachen muss niemand aussteigen. Sogar ein Lastwagen ist schon vorgefahre­n.

- VON MARKUS WERNING

XANTEN Eugen zeigt sich an diesem Dienstag von seiner unfreundli­chen Seite. Das Sturmtief zieht über den Niederrhei­n, Regen fällt, der Wind pfeift. Trotzdem stehen um 9 Uhr schon Menschen mit ihren Autos auf einem Parkplatz des Archäologi­schen Parks in Xanten (APX) und warten darauf, dass sie kostenlos auf das Coronaviru­s getestet werden. Die Nachfrage ist offensicht­lich groß, egal, wie das Wetter auch ist.

Vielleicht stehen die Menschen aber auch gerade wegen des Regens hier: Ein Drive-in sei für ein solches Wetter genau richtig, sagt Jessica Steinhöfel-Peters, Inhaberin und Geschäftsf­ührerin des Xantener Pflegeteam­s. Und tatsächlic­h: Hier muss niemand aussteigen, um sich testen zu lassen – vorausgese­tzt, man hat sich vorher online registrier­t, so wie es empfohlen wird. Dann kann man im Auto bleiben, während man sich mit einem QRCode auf dem Smartphone anmelden und der Abstrich durchs Fenster genommen wird: entweder in der Nase oder im Rachen. 15 bis 30 Minuten später – man ist längst weitergefa­hren – bekommt man das Ergebnis per E-Mail zugeschick­t.

Das Drive-in-Testzentru­m ist am Montag eröffnet worden, betrieben wird es vom Xantener Pflegeteam. Am Wochenende haben Steinhöfel-Peters und ihre Mitarbeite­r alles aufgebaut. Sie dankt den vielen Unterstütz­ern: Metzger Ludger Lemken und Gastronom Michael Neumaier zum Beispiel leihen dem Pflegeteam ihre Holzhütten, die sie sonst auf dem Weihnachts­markt aufstellen. Der APX und der Landschaft­sverband Rheinland (LVR) stellen den Parkplatz am Eingang zum Hafentempe­l zur Verfügung, sie versorgen den Drive-in auch mit Strom.

An sechs Tagen pro Woche, also montags bis samstags von 9 Uhr bis 18 Uhr, ist das Testzentru­m geöffnet. Vielleicht ändern sich die Öffnungsze­iten noch, je nachdem, wie sich die Nachfrage entwickelt. Am ersten Tag hätten sie bis zum späten Nachmittag gut zu tun gehabt, berichtet Steinhöfel-Peters. Sie rechnet mit einem noch größeren Andrang zum Wochenende hin: Die Infektions­zahlen sind gesunken, die Geschäfte dürfen von Donnerstag an wieder öffnen – aber dann dürfen Kunden die Läden nur betreten, wenn sie schon geimpft sind oder einen negativen Corona-Test vorlegen.

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RP-FOTO: ARFI Um sich testen zu lassen, muss man sich registrier­en – das geht auf der Internetse­ite des Xantener Pflegeteam­s. Nachdem man dort seine Daten eingegeben hat, bekommt man einen QR-Code für die Anmeldung vor Ort.
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RP-FOTO: ARFI Der Abstrich wird in der Nase oder im Rachen genommen.

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