Rheinische Post - Xanten and Moers
Schnelltest durchs Seitenfenster
In Xanten hat ein weiteres Corona-Testzentrum eröffnet – als Drive-in auf einem Parkplatz des APX. Für den Abstrich in der Nase oder im Rachen muss niemand aussteigen. Sogar ein Lastwagen ist schon vorgefahren.
XANTEN Eugen zeigt sich an diesem Dienstag von seiner unfreundlichen Seite. Das Sturmtief zieht über den Niederrhein, Regen fällt, der Wind pfeift. Trotzdem stehen um 9 Uhr schon Menschen mit ihren Autos auf einem Parkplatz des Archäologischen Parks in Xanten (APX) und warten darauf, dass sie kostenlos auf das Coronavirus getestet werden. Die Nachfrage ist offensichtlich groß, egal, wie das Wetter auch ist.
Vielleicht stehen die Menschen aber auch gerade wegen des Regens hier: Ein Drive-in sei für ein solches Wetter genau richtig, sagt Jessica Steinhöfel-Peters, Inhaberin und Geschäftsführerin des Xantener Pflegeteams. Und tatsächlich: Hier muss niemand aussteigen, um sich testen zu lassen – vorausgesetzt, man hat sich vorher online registriert, so wie es empfohlen wird. Dann kann man im Auto bleiben, während man sich mit einem QRCode auf dem Smartphone anmelden und der Abstrich durchs Fenster genommen wird: entweder in der Nase oder im Rachen. 15 bis 30 Minuten später – man ist längst weitergefahren – bekommt man das Ergebnis per E-Mail zugeschickt.
Das Drive-in-Testzentrum ist am Montag eröffnet worden, betrieben wird es vom Xantener Pflegeteam. Am Wochenende haben Steinhöfel-Peters und ihre Mitarbeiter alles aufgebaut. Sie dankt den vielen Unterstützern: Metzger Ludger Lemken und Gastronom Michael Neumaier zum Beispiel leihen dem Pflegeteam ihre Holzhütten, die sie sonst auf dem Weihnachtsmarkt aufstellen. Der APX und der Landschaftsverband Rheinland (LVR) stellen den Parkplatz am Eingang zum Hafentempel zur Verfügung, sie versorgen den Drive-in auch mit Strom.
An sechs Tagen pro Woche, also montags bis samstags von 9 Uhr bis 18 Uhr, ist das Testzentrum geöffnet. Vielleicht ändern sich die Öffnungszeiten noch, je nachdem, wie sich die Nachfrage entwickelt. Am ersten Tag hätten sie bis zum späten Nachmittag gut zu tun gehabt, berichtet Steinhöfel-Peters. Sie rechnet mit einem noch größeren Andrang zum Wochenende hin: Die Infektionszahlen sind gesunken, die Geschäfte dürfen von Donnerstag an wieder öffnen – aber dann dürfen Kunden die Läden nur betreten, wenn sie schon geimpft sind oder einen negativen Corona-Test vorlegen.