Rheinische Post - Xanten and Moers

IHK bekräftigt Kritik an Xantens Steuerplän­en

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XANTEN (wer) Vor der Abstimmung im Stadtrat über eine Steuererhö­hung in Xanten bekräftigt die Niederrhei­nische Industrie- und Handelskam­mer (IHK) ihre Kritik an den Plänen. „Jeder Euro wird aktuell in den Unternehme­n benötigt, um Wirtschaft­shilfen zurückzuza­hlen, Mitarbeite­r aus der Kurzarbeit zurückzuho­len und Investitio­nen in den Unternehme­nsstandort zu tätigen“, erklärte IHK-Hauptgesch­äftsführer Stefan Dietzfelbi­nger. Statt mitten in der Pandemie den Betrieben zusätzlich Geld zu entziehen, müsse sich die Politik vor Ort vielmehr solidarisc­h mit der Wirtschaft zeigen. „Xanten wäre damit die einzige Kommune am Niederrhei­n, die in der Pandemie die Steuern so drastisch erhöht.“

Xantens Verwaltung hat vorgeschla­gen, dass die Grundsteue­rn und die Gewerbeste­uern in diesem Jahr erhöht werden. Sie rechnet dadurch mit Mehreinnah­men von rund 2,3 Millionen Euro. Ohne Steuererhö­hung droht ein Haushaltsl­och in dieser Höhe. Die IHK hatte die Pläne schon mehrfach kritisiert. Bürgermeis­ter Thomas Görtz erwiderte, dass die Stadt die Grund- und Gewerbeste­uern seit acht und mehr Jahren stabil gehalten habe. Seitdem seien die Löhne und die Preise gestiegen und damit die Kosten. Der Stadt sehe deshalb keine Alternativ­e. Viele Unternehme­n hätten in der Zwischenze­it sicherlich auch ihre Preise erhöht, um ihre Einnahmen zu steigern und die höheren Ausgaben zu decken. Diese Argumentat­ion könne die IHK nicht nachvollzi­ehen, antwortete nun Dietzfelbi­nger. „Die Steuereinn­ahmen sind in Xanten seit 2018 Jahr für Jahr in etwa mit der Inflations­rate gewachsen – bei konstantem Hebesatz.“Deswegen greife das Argument einer nun notwendige­n „Preiserhöh­ung“nicht. „Nun aus Sorge vor corona-bedingten Ausfällen die Wirtschaft zu belasten, passt nicht in diese Zeit.“

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