Rheinische Post - Xanten and Moers
SPD spricht sich für Lückenschluss in der Wohnbebauung aus
KAMP-LINTFORT (aka) Neues Wohnen auf alten Spielplätzen? Für die SPD-Fraktion in Kamp-Lintfort ist dies eine Option, die geprüft werden sollte. Wie Fraktionschef Jürgen Preuß am Freitag erklärte, trägt die SPD den Verwaltungsvorschlag mit, sieben nicht mehr benötigte Spielplätze und zwei weitere Flächen daraufhin zu untersuchen, ob sie für Wohnbebauung geeignet sind. „Für das neue Spiel- und Bewegungsflächenkonzept wurde umfangreich recherchiert, so dass eine gute Datenlage vorliegt. Bei einer Befragung von rund 3000 Bürgern erklärten 68 Prozent, dass sie lieber qualitativ hochwertige Spielplätze hätten“, so Preuß. Die Stadt habe inzwischen in die Qualität zentraler Spielplätze wie am Kamper Berg, am Pappelsee und im Zechenpark investiert.
„Ich bin mit dem Herzen bei den Kindern unserer Stadt“, sagt Birgit Ullrich, Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses. Das Konzept sei aber das Ergebnis einer langen Planung. „Und oft liegt der nächste Spielplatz nur 200 Meter weiter von der Haustüre entfernt.“Dass die Stadt auf den nicht benötigten Flächen eine Wohnbebauung prüfen werde, hänge mit dem „unfassbaren Druck auf den Wohnungsmarkt zusammen“, erklärte Preuß. Es lägen bereits Kaufanfragen von rund 50 Bauinteressenten für Spielplatzflächen vor, weiß er zu berichten. „Die Leute möchten nach Kamp-Lintfort ziehen, und das unterstützen wir gerne.“Aber auch sozialer Wohnungsbau könne auf solchen Flächen realisiert werden. Als Beispiel nannte der Politiker eine Fläche an der Bgm-Schmelzing-Straße. Die
Kritik, immer mehr Flächen zu verdichten, weist die SPD zurück: „In unserer Stadt gibt es sehr viel Grün. Und ist es nicht aus ökologischer Sicht die sinnvollste Methode, Wohnen durch den Lückenschluss zu ermöglichen?“, betont Norbert Thiele (Bildungsausschuss). Der Verkauf von wenig frequentierten Spielflächen entlaste zudem den Haushalt, auch durch die wegfallenden Kosten für die Pflege. Die Stadt rechnet mit Verkaufserlösen von rund drei Millionen Euro, die bereits fest im Haushalt eingeplant seien.