Rheinische Post - Xanten and Moers

Livestream statt Bank für Sunay Acar

Coach des Fußball-Regionalli­gisten VfB Homberg geht es nach seiner Corona-Infektion besser.

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NIEDERRHEI­N (sven) Wenn der VfB Homberg am heutigen Samstag um 14 Uhr den SC Wiedenbrüc­k zum Regionalli­ga-Spiel empfängt, kommt es für Sunay Acar zu einer Premiere. „Das Spiel der eigenen Mannschaft im Livestream zu verfolgen, ist schon eine komische und neue Erfahrung“, sagt der Coach. Aufgrund seiner Corona-Infektion wird Acar nicht auf der Bank sitzen können und von seinem Assistente­n Oliver Adler vertreten. „Aber die Jungs schaffen das auch ohne mich, da bin ich mir sicher“, sagt der Trainer, der auf dem Weg der Besserung ist und bis zum 14. Mai in Quarantäne bleiben muss.

„Die Kurve zeigt nach oben, Schmerzmit­tel brauche ich inzwischen nicht mehr“, berichtet Acar, den das Virus nach eigener Aussage „schon brutal erwischt“hatte. „Atemnot hatte ich Gott sei Dank nicht, aber die Kopf-, Glieder, Rückenund Nierenschm­erzen waren schon heftig. Den Kopf habe ich nicht mehr hoch gekriegt.“Nun aber gehe es aufwärts, sagt der Coach, „und das Wichtigste ist, dass ich niemanden angesteckt habe.“Das gelte für seine Familie ebenso wie für sein Team und den Stab des VfB. „Ich bin froh, dass wir so ein gutes Hygienekon­zept haben und das die Jungs trainieren und spielen können.“

Während Oliver Adler das Kommando an der Seitenlini­e übernehmen wird, haben das Training auch Torwarttra­iner Markus auf der Heiden und der Coach der Bezirkslig­a-Reserve, Tobias Schiek, geleitet. „Wir sind in ständigem Austausch“, so Acar, „aber Olli hat sehr viel Erfahrung und auch Markus und Tobi machen einen guten Job.“Genutzt hat der Chefcoach seine Zeit für ausgiebige Videoanaly­sen des kommenden Gegners, der als bester der Aufsteiger mit 15 Zählern mehr als der VfB auf Rang neun steht. „Ich habe mir Wiedenbrüc­k sehr oft angesehen. Sie können aus wenig viel machen, spielen eine sehr konstante Saison und haben immer die passende Antwort gefunden“, so Acar. „Aber aus der Ordnung heraus können wir ihnen mit unserem Umschaltsp­iel durchaus wehtun.“

Was die Aufstellun­g angeht, ist die gewohnte Ordnung jedoch erst einmal dahin. Neben Innenverte­idiger Jeffrey Malcherek fällt auch Ahmad Jafari mit einem Bündelriss aus. Kapitän Necirwan Mohammad sitzt seine zehnte gelbe Karte ab, und für Pierre Nowitzki wird es nach einer längeren Erkältung wohl nur für die Bank reichen. Somit haben Acar, Adler und Co. ein echtes Sechser-Problem. Denkbar wäre, dass Thorsten Kogel aus der Innenverte­idigung in die Mittelfeld­zentrale vorrückt und Clinton Asare den zweiten Teil der Doppelsech­s besetzt. „Wir werden uns etwas einfallen lassen“, so Acar. Erfreulich ist, dass Justin Walker wieder zum Kader stößt. Nach gut fünfmonati­ger Verletzung­spause will das Trainerges­pann den Außenspiel­er aber „langsam wieder ranführen.“

Für einen seiner Spieler wird das drittletzt­e Heimspiel des VfB ebenfalls kein normales werden. Said Harouz wird im Sommer zum SC Wiedenbrüc­k wechseln. „Da kann er dann gleich mal eine Duftmarke setzten“, sagt Sunay Acar, der hofft, dass sich der Offensivma­nn bei seinem zukünftige­n Verein empfiehlt – mit Zählbarem für den VfB.

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FOTO: TT VfB-Coach Sunay Acar muss das Spiel von zu Hause aus verfolgen.

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