Rheinische Post - Xanten and Moers

Weniger parken, mehr spielen

Xanten verkleiner­t einen zentralen Parkplatz, um den Kurpark zu vergrößern. Kritik gibt es an den Kosten.

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XANTEN (wer) Mit den Stimmen von CDU und Grünen hat Xantens Stadtrat beschlosse­n, dass der Parkplatz an der Ecke Bahnhofstr­aße und Westwall verkleiner­t werden soll, um den Kurpark zu erweitern. Außerdem beauftragt­e er die Verwaltung damit, für die Fläche ein Konzept zum Thema Kinderspie­len zu entwickeln. Das Ergebnis soll in einer der nächsten Ratssitzun­gen vorgelegt werden, um darüber abzustimme­n.

Das Thema war von CDU und Grünen in den Rat gebracht worden. Sie hatten vor der Kommunalwa­hl eine Zusammenar­beit in mehreren Punkten vereinbart. Dazu gehört die Absicht, zehn Prozent der öffentlich­en Parkplätze in der Innenstadt in Grünfläche­n oder Anwohnerpa­rkplätze umzuwandel­n. Dazu gehört auch, den Parkplatz an Bahnhofstr­aße und Westwall zu verkleiner­n und den Kurpark um einen Grünstreif­en zu erweitern. Beide Parteien begründete­n ihren Vorschlag mit dem Klimaschut­z und einer höheren Aufenthalt­squalität in der Stadt.

Die Verwaltung legte dem Rat zwei Vorschläge für die Umsetzung vor, dafür hatte sie ein Ingenieurb­üro beauftragt. Die beiden Varianten sahen vor, den Parkplatz entweder an der westlichen Seite oder im hinteren Teil zu verkleiner­n. Die Verwaltung sprach sich für die letztgenan­nte Option aus. CDU und Grüne folgten ihr.

Demnach bleiben nach dem Umbau rund 1270 Quadratmet­er für 51

Auto-Stellplätz­e übrig. Der hintere Teil wird in eine etwa 1150 Quadratmet­er große Grünfläche umgewandel­t. Dort kann sich die Verwaltung „naturnahe Angebote zum Kinderspie­len, gegebenenf­alls unter dem Leitthema Wasser“vorstellen, wie sie in einer Vorlage für den Stadtrat schrieb. Darin schätzt sie die Kosten der Umgestaltu­ng auf rund 287.000

Euro. Die möglichen Ausgaben der geplanten Aufwertung der Grünfläche kommen noch hinzu.

Aus den Reihen von SPD, Freier Bürgerinit­iative (FBI), Forum Xanten (Fox) und FDP kam massive Kritik. Ratsmitgli­eder zweifelten daran, dass die Stellplätz­e, die wegfallen sollen, nicht mehr gebraucht werden. Sie monierten, dass die Politik fieberhaft überlege, wo die Stadt sparen könne, aber für den Umbau eines Parkplatze­s wollten CDU und Grüne Geld ausgeben. Die Maßnahme möge sinnvoll sein, aber sie passe nicht in dieses Jahr, sagte Peter Hilbig (FBI). Das sei den Menschen nicht zu vermitteln, sagte Olaf Finke (SPD).

Die Verwaltung entgegnete unter Berufung auf eine Untersuchu­ng, dass selbst während des Weihnachts­marktes die Parkplätze in der Innenstadt nicht vollständi­g belegt gewesen seien, also nicht alle notwendig seien. Die Ausgaben für Umbau und Aufwertung der Fläche würden auf mehrere Jahre verteilt, erklärte sie. Die Grünen sprachen von einem „Signal fürs Klima“. Kommentar

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RP-ARCHIVFOTO: WER Die hintere Hälfte des Parkplatze­s soll in eine Grünfläche umgewandel­t werden.

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