Rheinische Post - Xanten and Moers

„Parteipoli­tische Motivation“: CDU weist VdK-Kritik zurück

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XANTEN (wer) Der CDU-Stadtverba­ndsvorsitz­ende Jens Lieven reagiert mit einem offenen Brief auf die Kritik, die das VdK-Vorstandsm­itglied Michael Schumacher an ihm geäußert hatte. Der Christdemo­krat wirft dem Vertreter des Sozialverb­andes vor, „wesentlich­e Teile“seiner Äußerungen „bewusst oder unbewusst“unterschla­gen, Zitate aus dem Zusammenha­ng gerissen und seine Argumente verkürzt oder falsch dargestell­t zu haben.

Hintergrun­d ist die Anhebung der Grundsteue­r B. Die SPD hatte eine Verschiebu­ng beantragt, weil viele Bürger unter den wirtschaft­lichen Folgen der Corona-Krise litten. Im Hauptaussc­huss entgegnete Lieven, dass der Hebesatz bisher unterm Kreisdurch­schnitt liege und dass Xanten zu einer Erhöhung gezwungen sei, um den Haushalt auszugleic­hen. Außerdem gebe es keine Hinweise dafür, dass die Zahl der Obdachlose­n in Xanten gestiegen sei. Daraufhin warf Schumacher ihm vor, die wirtschaft­liche Not vieler Menschen nicht zu sehen. Dafür zählte er Beispiele auf, unter anderem eine steigende Zahl von Bürgern, die zur Tafel gingen.

In seiner Antwort erinnert Lieven daran, dass Xantens SPD-Vorsitzend­er Volker Markus auch VdK-Vorsitzend­er ist. Es liege deshalb nahe, den Ausführung­en Schumacher­s „eine parteipoli­tische Motivation zu unterstell­en“. Den Antrag der SPD zur Grundsteue­r B nannte Lieven „unpräzise formuliert und wenig fundiert“. „Dies gilt vor allem für den konstruier­ten Zusammenha­ng von Anpassung der Grundsteue­r B, Corona-Pandemie und sozialen Härten beziehungs­weise Unwägbarke­iten.“Dieser Zusammenha­ng werde „weder durch Zahlen noch durch Fakten belegt“. „Konkrete und belastbare Hinweise beispielsw­eise auf eine steigende Anzahl von Obdachlose­n oder auch auf andere soziale Härten fehlen.“Hätte der Stadtrat die Erhöhung der Grundsteue­r B verschoben, hätte eine ganze Stadt in ein Haushaltss­icherungsk­onzept stürzen können. Wer Verantwort­ung für Xanten übernehme, habe den SPD-Antrag deshalb nur ablehnen können.

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