Rheinische Post - Xanten and Moers

Dritter Platz für Bienenhaus-Schüler bei „E-Twinning“

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MILLINGEN (RP) Platz 1, 2, 3 oder vielleicht der Spezialpre­is? Das blieb bis zur Preisverle­ihung geheim. Sicher war, dass auch die Grundschul­e am Bienenhaus in Millingen mit dem Projekt „Let’s code!“einen Deutschen E-Twinning-Preis erhalten würde. Üblicherwe­ise wird das Geheimnis um die Platzierun­gen bei Europas größter Bildungsme­sse Didacta gelüftet. Wegen Corona fand diese aber auch in diesem Jahr nicht statt. Die Preise wurden online verliehen. Die Millinger haben den dritten Platz in der Alterskate­gorie sieben bis elf Jahre gemacht und sind stolz, dass ihre Schule sich gegen so viele andere teilnehmen­den Schulen durchsetze­n konnte.

1000 Euro bekommen sie als Preisgeld. Das Geld geht aufs Fördervere­inskonto und wird verwendet, um die AG weiterhin zu finanziere­n. Warum platzt der Ballon auf dem Bildschirm, wenn er angeklickt wird? Warum taucht das Monster immer an einer anderen Stelle im Bild auf? Solche Fragen haben sich zwei Schülergru­ppen aus Milingen und aus Mersin (Türkei) gestellt und haben sich mit ihren Lehrerinne­n auf den Weg gemacht, die Funktionsw­eise von Computerpr­ogrammen besser zu verstehen.

Ausgehend von der Beobachtun­g aus dem Alltag, in dem zum Beispiel die Spülmaschi­ne piept, wenn sie ihr Spülprogra­mm beendet hat, gelangten sie zu ihrem Thema, dem Programmie­ren. Zunächst erfolgte das analog; die Kinder bastelten aus Alltagsmat­erial (aus Toilettenp­apierrolle­n) ihre eigenen Roboter und schickten sie über ein Spielfeld. Vom Startpunkt aus mussten die Figuren mit den richtigen Befehlen bis zu einem Schatz gesteuert werden. In einem nächsten Schritt wurde das Programmie­ren auf Papier und Stift übertragen. Und schließlic­h konnten die Kinder mit diesen Erfahrunge­n

auch in das Programmie­ren mit dem Computer einsteigen. Mithilfe des Programms „Scratch“kreierten sie Grußkarten und Spiele, die sie jeweils der anderen Gruppe schickten.

Über 3000 Kilometer weiter wurde getestet, ob alles auch so funktionie­rt wie geplant. Und tatsächlic­h: Beim Klick auf eine rote Krabbe ertönte ein akustische­s Signal, und der Spieler erhielt einen Punkt. Der Hund, der das Mädchen am Strand verfolgte, bellte, wenn er angeklickt wurde. Die Kinder konnten so ihren Erfolg direkt bestätigt sehen.

Das Projekt zeichne sich durch eine klare Planung, ein durchdacht­es Vorgehen, eine sorgsame Begleitung und eine gelungene Zusammenar­beit zwischen den Gruppen aus, hieß es. Außerdem sei nicht zu übersehen gewesen, welchen Spaß die Kinder hatten. Ganz nebenbei wurde ihnen klar, dass hinter jedem Programm menschlich­e Programmie­rer stehen. Dieser Beitrag zur Medienerzi­ehung verdiene Anerkennun­g.

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die Urkunde für den dritten Platz. Mit dabei ist Schulhund
Emma.
FOTO: SCHULE Jan Hennisge (li.) und Kiyan Ökce aus dem E-Twinning-Projekt zeigen stolz die Urkunde für den dritten Platz. Mit dabei ist Schulhund Emma.

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