Rheinische Post - Xanten and Moers

Xanten kauft nun doch keine Anteile an Grafschaft Moers

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XANTEN (wer) Gegen die Stimmen von CDU und Bürgermeis­ter Thomas Görtz hat Xantens Rat am Donnerstag­abend entschiede­n, dass die Stadt nun doch keine weiteren Anteile an der kommunalen Wohnungsge­sellschaft Grafschaft Moers kauft. Die Entscheidu­ng fiel mit 20 zu 19 Stimmen denkbar knapp aus. Damit bleibt Xanten mit 2,74 Prozent an der Grafschaft Moers beteiligt und wird in diesem Jahr 750.000 Euro weniger an Krediten für Investitio­nen aufnehmen.

Durch die Entscheidu­ng wurde ein Ratsbeschl­uss von 2018 aufgehoben. Damals hatte sich die Politik für den Erwerb weiterer Anteile ausgesproc­hen. Die Stadt plante seitdem auch Geld ein, in diesem Jahr 750.000 Euro. Nur ein Kauf war bisher noch nicht zustande gekommen – und jetzt muss Xanten das Angebot zurückzieh­en. „Der Kreis Wesel wird sich die Augen reiben“, sagte Bürgermeis­ter Thomas Görtz. Der Kreis Wesel ist mit 87,42 Prozent größer

Anteilseig­ner der Grafschaft Moers.

Anlass dieser Entscheidu­ng war ein Antrag vom Forum Xanten (Fox) gewesen. Die Wählergeme­inschaft hatte gefordert, vom Kauf der Anteile abzusehen, weil die Stadt dafür einen Kredit aufgenomme­n hätte. Die SPD und die Freie Bürgerinit­iative (FBI) hatten ähnliche Anträge gestellt und Positionen vertreten, zumal sie sich dafür ausspreche­n, dass die Stadt lieber eine eigene Wohnungsge­sellschaft gründen sollte, um mehr bezahlbare­n Wohnraum in Xanten zu schaffen. Mit dem Vorschlag, das zu prüfen, konnte sich die FBI am Donnerstag aber nicht durchsetze­n.

Die Verwaltung befürworte­te dagegen ein stärkeres Engagement bei der Grafschaft Moers. Die Stadt wollte ihren Anteil auf rund elf Prozent erhöhen, sie versprach sich davon einen größeren Einfluss auf die Grafschaft Moers. Hintergrun­d ist die große Nachfrage nach bezahlbare­n Wohnraum in Xanten.

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