Rheinische Post - Xanten and Moers
Auch Ortsvorsteher gegen Windräder im Wald
BÖNNINGHARDT (bp) Die Bürgerinitiative #Gegenwind im Bönninghardter Wald bekommt prominente Unterstützung. Ortsvorsteher Herbert Oymann, bis zur Kommunalwahl im Herbst für die CDU im Alpener Rat, hat sich auf die Seite derjenigen geschlagen, die sich dagegen wehren, im Wald eine Konzentrationszone für Windkraft auszuweisen. Bekanntlich plant hier Energie-Kontor einen Windpark mit vier 200 Meter
hohen Windmühlen. Auch Oymann bekräftigt die Notwendigkeit der Energiewende. Aber nicht am Standort Bönninghardter Wald.
Der Ortsvorsteher schaut ebenfalls runter Richtung Veen, wo sich schon lange Windräder drehen. Vor 20 Jahren habe niemand das Wasserschutzgebiet als Tabu-Kriterium ins Feld geführt. „Heute müssen die alten Dinger abgebaut und können hier nicht durch neue ersetzt werden“, so Oymann: „Wer will das verstehen?“
Dass die Bürgerinitiative gegen die Konzentrationszone im Wald der Bönninghardt aufbegehre, freue ihn sehr. „Das zeigt, dass sich Bönninghardterinnen und Bönnighardter für ihre Zukunft einsetzen“, so Oymann. Wälder seien komplexe Ökosysteme, ihre Freigabe zur Energiegewinnung durch Windkraft höchst fraglich – zumal, wenn sich Rotmilan-Pärchen
niederlassen und dort ihre Kreise ziehen.
In Alpen erkennt Oymann „Zielkonflikte zwischen Natur- und Artenschutz“und sieht Anzeichen für „Spannungen zwischen zwei Ortschaften“, in denen die Gemeinde Konzentrationszonen plant und Windkraftbetreiber bald mit dem Bau von Riesenanlagen beginnen wollen – jeweils gegen Widerstände von Bürgerinitiativen. „Der Unmut
nimmt zu“, stellt der Ortsvorsteher fest.
Auf der Bönninghardt sei der einzige Wald in Alpen, der als Rückzugsund Erholungsort in der Pandemie an Beliebtheit gewinne. „Wald tut gut“, so Oymann. Waldluft sei gesund, „Waldbaden“im Trend wie sportliche Aktivitäten. „Dr. Wald bringt uns alle auf die Beine“, so der Waldliebhaber: „Er darf nicht vernichtet, nicht zerstückelt werden.“