Rheinische Post - Xanten and Moers

Nabu bietet Wildbienen-Nisthilfen an

Der Erlös aus den Spenden fließt in die Streuobstw­iese des Naturschut­zbundes.

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RHEINBERG (RP) Bei dem Begriff „Biene“denken die meisten Menschen an die Honigbiene – dabei gibt es einige hundert Bienenarte­n in Deutschlan­d. Wildbienen haben eine enorme Vielfalt in Gestalt und Aussehen. Sie existieren in zahlreiche­n Formen und Farben, sind pelzig behaart oder fast kahl. Alle Wildbienen verbindet jedoch: Sie brauchen Nisthilfen. Und diese bietet die Rheinberge­r Ortsgruppe des Naturschut­zbundes (Nabu) aus Biberschwa­nz-Ziegeln und Hartholz gefertigt nun wieder an.

Die meisten Bienenarte­n leben – wie auch die meisten Wespenarte­n – alleine. Es gibt keine hilfreiche­n Arbeiterin­nen, sondern nur Männchen und Weibchen, von denen nur die Weibchen Nestbau und Brutpflege betreiben. Im Laufe seines vier- bis achtwöchig­en Lebens baut das Weibchen allein vier bis 30 Brutzellen und versorgt sie mit allem, was die Larve zum Gedeihen braucht. Stets wird eine Zelle fertiggest­ellt, bevor mit der nächsten begonnen wird.

Die Brutzellen werden beispielsw­eise in hohlen Pflanzenst­ängeln oder in Erdlöchern gebaut, in die das Weibchen dann jeweils ein Ei ablegt und mit Nektar und Pollen versorgt. Anschließe­nd werden die Kammern mit zerkauten Pflanzente­ilen, Lehm, Sand, kleinen Steinchen oder Baumharz

fest verschloss­en. Es dauert etwa ein Jahr, bis die fertigen Wildbienen aus ihren Nestern krabbeln können. Dann beginnt – wenn alles gut geht – der Fortpflanz­ungskreisl­auf von Neuem.

Der Nabu Rheinberg will die Nützlinge unterstütz­en und bietet selbst gefertigte aus Biberschwa­nz-Ziegeln und Hartholz an, die gegen eine Spende ab 20 Euro erhältlich sind. Der Erlös fließt über die Nabu-Kreisgrupp­e Wesel in den Erhalt der Nabu-Streuobstw­iese. Bestellwün­sche für die Nisthilfen sowie die Terminabsp­rache zur Abholung sind bei Sylvia Oelinger in der Zeit von 16 bis 18 Uhr unter Telefon 0174 2882243 möglich.

„Mit den Nisthilfen allein ist es aber nicht getan“, gibt Oelinger zu bedenken. Insekten und Pflanzen seien ein eingespiel­tes Team: Jede Pflanze habe eine Funktion, jedes Insekt eine Vorliebe. Dabei seien nicht nur Nektar und Pollen, sondern auch die Stängel und Blätter wichtig für Insekten. „Denn daraus werden Nester gebaut oder sie werden von Raupen gefressen“, erklärt Oelinger. „Mit der richtigen Pflanzenau­swahl wie Kornblume, Wiesensalb­ei und Nickendes Leimkraut können wir Insekten in unsere Gärten locken.“Zahlreiche Pflanzenar­ten findet man auch unter dem Stichwort „Schön fürs Auge gut für Insekten“auf www.nabu.de.

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FOTO: NABU Die Nisthilfen für Wildbienen sind aus Biberschwa­nz-Ziegeln und Hartholz gefertigt.

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