Rheinische Post - Xanten and Moers
Der Kletterball ist umgezogen
Der Spielplatz am Marienstift in Alpen wird freigeräumt. Hier reifen Pläne für einen attraktiven Erlebnispark für alle Generationen. Das Projekt nimmt Fahrt auf.
ALPEN Die Spielplatzlandschaft in Alpen ist in Bewegung gekommen. Auslöser sind die ehrgeizigen Pläne, das recht reizarme Gelände am Marienstift einem grundlegenden Lifting zu unterziehen und in einen schicken Erlebnispark umzumodellieren. Die Planung sei in vollem Gange, postet die Verwaltung auf ihrer Internetseite. Da die Umsetzung aber Platz brauche, müssten hier nicht mehr gebrauchte, aber noch nutzbare Geräte umziehen.
So verschwindet der Kletter-Fußball. Das bewegungsanregende Gestänge wandert auf den Spielplatz an der Molkereistraße in Menzelen-Ost, der eine Aufrüstung gut vertragen könne. Der Drehwirbel von der Wiese im Park mache nun Kinder auf dem Spielplatz am Halfmannsweg in Veen schwindelig. Weitere Geräte-Umzüge würden später erfolgen, schreibt Nadine Jakobs. „Wir wissen, dass der Spielplatz am Marienstift nicht mehr besonders attraktiv ist“, räumt sie ein, „aber das wird sich schon bald ändern.“Bis es so weit ist, könne es doch auch mal ganz abwechslungsreich sein, andere Spielplätze in der Gemeinde auszuprobieren.
Janine Jakobs, im Rathaus zuständig fürs Spielplatz-Management, hatte Ende des Jahres Vorschläge zur Wiederbelebung der weitläufigen Spielfläche im Park des Marienstifts der Politik per Powerpoint auf die Leinwand geworfen. Die Bilder verströmten unmittelbaren Charme und ließen die Begeisterung spontan wachsen. Ihre Präsentation über den im Rahmen des Stadtumbaus angestrebten Wandel der Fläche zum „Erlebnisspielplatz“wurde selbst ein kleines Erlebnis.
Janine Jakobs hat mit dem einst erfolgreichen Skateboarder Ingo Naschold das „schlummernde Potenzial“des grünen, rund 7000 Quadratmeter großen Geländes als reizvolles Refugium für die ganze Familie erkundet. Naschhold hat sich inzwischen als professioneller Planer von Skateparks, Pumptracks für Mountainbiker und anderen Trendsportanlagen einen Namen gemacht hat. Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität durch trendige Bewegungsangebote für Kinder und Jugendliche erheblich zu steigern. Wenn es denen gefällt, seien auch Eltern und Großeltern zufrieden, so die Annahme.
Damit das anschaulich wurde, zeigte Janine Jakobs eine „Rollspielfläche“. Die Buckelpiste sei eine Herausforderung für alles, was Räder hat und über Rollen bewegt wird: vom Bobbycar für die Kleinsten über das Skateboard junger Akrobaten – ja sogar bis hin zum Rollator für Senioren. Dieser Fingerzeig
zur Generationen übergreifenden Barrierefreiheit kam gut an. Die Fachfrau fürs Spielen betonte, dass man zwar eine Alleinstellung für Alpen anstrebe, aber keine Konkurrenz
zu Angeboten für Jugendliche in Nachbarkommunen wolle.
Auch ein Parcours zum Klettern, Hangeln und Springen verspricht Spaß an der für die kindliche Entwicklung so wichtigen Bewegung. Natürliche Materialien sollen den Anspruch von ökologischer Nachhaltigkeit einlösen und das Erlebnis „harmonisch ins landschaftliche Umfeld einfügen“.
Es sollen zudem schöne Wegeverbindungen zum Ort und zum Park des Altenpflegeheims geschaffen werden, auf denen alle Altersklassen gern unterwegs sind, sich begegnen und auf Sitzgelegenheiten unter Bäumen und an Beeten mit Sträuchern Muße finden.