Rheinische Post - Xanten and Moers
Seit 50 Jahren im Stadtsportverband aktiv
Manfred Klessa will sich 2023 beim Dachverband der Kamp-Lintforter Sportvereine zurückzuziehen. Er ist seit 2005 Vorsitzender. Vorsitzender der Sportjugend ist er seit 1995. Seine Nachfolger werden die Aufgaben stärker verteilen.
KAMP-LINTFORT Manfred Klessa erinnert sich noch an eine seiner ersten Aktionen, die er zusammen mit dem Stadtverband für Leibesübung organisierte, wie der heutige Stadtsportverband bis 2005 hieß. Er hatte 1971 ein Tischtennisturnier organisiert und Plakate drucken lassen. Als er diese in einer Kamp-Lintforter Druckerei abholte, um sie aufzuhängen, schaute er sich eines genauer an. Als Veranstalter des Tischtennisturniers las er: „Stadtverband für Liebesübungen“. „Das war ein kurioser Buchstabendreher“, schmunzelt der Kamp-Lintforter Sportler. „Die Druckerei hat sofort neue Plakate mit dem richtigen
„Der Sport unter freiem Himmel wird
zunehmen“
Manfred Klessa Vorsitzender des Stadtsportverbandes
Veranstalter, Stadtverband für Leibesübungen, gedruckt.“Klessa feiert 2021 gleich mehrere Geburtstage und kann unzählige Anekdoten aus seinem Sportlerleben erzählen. Am 26. April wurde er 80 Jahre alt. 50 Jahre gehört er dem Stadtverband an. Und seit gut 25 Jahren, seit dem Herbst 1995, ist er Vorsitzender der Sportjugend. Ferner ist er seit 16 Jahren Vorsitzender des Stadtsportverbands. Er bereitet sich darauf vor, diese Zeit zu beenden. Er will sich im Spätsommer 2021 zum letzten Mal wiederwählen lassen. Im Sommer 2023 will er endgültig aufhören.
„Nach 26 Jahren als Vorsitzender der Sportjugend und 16 Jahren als Vorsitzender des Stadtsportverbandes ist es an der Zeit, die Verantwortung abzugeben und eine geordnete Nachfolge zu organisieren“, sagt der langjährige Vorsitzende. „Sicherlich werden die Nachfolger sich die Aufgaben aufteilen. Ich bin für den Stadtsporterband in vielen Gremien aktiv, zum Beispiel Mitglied im Jugendhilfeausschuss oder Mitglied des Kreissportverbands.“
Als Sportler ist er ein Spätberufener. 1968 schloss er sich als Tischtennisspieler dem Postsportverein Kamp-Lintfort an, nachdem er sein Studium an der Ingenieurschule für
Bergwesen in Bochum abgeschlossen hatte. „1971 bin ich beim PSV das erste Mal zum Abteilungsleiter für Tischtennis gewählt worden“, blickt der Familienvater zurück.
„Seitdem besuche ich die Mitgliederversammlungen des Stadtverbandes.“Schon immer wollte der einstige Vermessungssteiger des Bergwerks „Friedrich Heinrich“als
Sportler etwas bewegen. So rief er den „Aktionstag Sport in Schule und Verein ins Leben“. Einmal im Jahr präsentierten sich die Sportvereine ihre Angebote den Grundschulkindern
und den Schüler bis zur sechsten Klasse in der Eyller Sporthalle oder im Freizeitbad Pappelsee. „Die Kinder konnten mitmachen“, berichtet Klessa. „So ist ein enger Kontakt zwischen Vereinen und Schulen, Kindern und Eltern
entstanden.“2020 muste diese Veranstaltung ausfallen. „Die Pandemie verändert den Vereinssport nachhaltig“, sagt der Vorsitzende. „Sport unter freiem Himmel wird zunehmen. Bei Kontaktsportarten und Hallensportarten wird es bei Einschränkungen bleiben, die vom jeweiligen Inzidenzwert abhängig sind. Das wird sich auch nicht im Spätherbst 2021 ändern, wenn
90 Prozent der Menschen geimpft sein sollten.“
Ferner fiel 2020 die Ausbildung von Übungsleitern in Kamp-Lintfort aus, die sonst einmal im Jahr vom Stadtsporterband zusammen mit den Sportvereinen und dem Kreissportbund Wesel organisiert worden war. Vor und in den Osterferien besuchten Sportler 120 Unterrichtsstunden, um als Übungsleiter abzuschließen und zum Beispiel Kurse im Breitensport geben zu können. Auch die Aktion Ferienspaß in den Sommerferien, die vom Stadtsportverband zusammen mit den Sportvereinen organisiert wurde, fiel 2020 aus. „2021 kann die Aktion wieder nicht durchgeführt werden“, sagt Klessa. „Das ist sehr schade.“Er hofft auf das Jahr 2022. „Dann wird wieder etwas mehr möglich sein“, ist der Vorsitzende leicht optimistisch. „Wie viel erlaubt ist, wird sich kurzfristig zeigen.“