Rheinische Post - Xanten and Moers

Energiekri­se stellt Tierherber­ge vor Herausford­erungen

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Der Bund deutscher Tierfreund­e startet die Weihnachts­aktion „Wärme schenken“und bittet um Spenden.

KAMP-LINTFORT/WEEZE (RP) Der Winter hält Einzug, und auch die Tiere in den Gnadenhöfe­n und Tierherber­gen sehnen sich nach Wärme. Der Bund deutscher Tierfreund­e hat deshalb die Weihnachts­aktion „Wärme schenken“initiiert. Sie soll den von Energiekri­se, Inflation und Spendenrüc­kgängen geplagten Tierheimen Hilfe in der kalten Jahreszeit bringen. „Jede Kilowattst­unde Strom, jeder Liter Heizöl zählt in diesen Tagen“, so der gemeinnütz­ige Tierschutz­verein Bund Deutscher Tierfreund­e, der für seinen Gnadenhof in Weeze und die Tierherber­ge in Kamp-Lintfort stellvertr­etend für Tierheime in Deutschlan­d um Wärme-Spenden bittet.

Jeder Euro auf dem Wärmekonto würde helfen. Bei einem jährlichen Verbrauch von allein mehr als 6000 Litern Heizöl auf dem Gnadenhof in Weeze komme eine hohe Summe zusammen. Habe der Preis vor einem Jahr noch bei 82,50 Euro für 100 Liter gelegen, sei er jetzt auf 123,70 Euro gestiegen. Dazu komme der Stromverbr­auch von 13.162 kWh im Jahr – bei Preissprün­gen von fast 50 Prozent. Und noch sei völlig unklar, was die Strompreis- und Energiepre­isbremsen für Tierheime bringen würden. „Bereits jetzt steht nach Schätzunge­n jedes vierte Tierheim vor dem finanziell­en Aus“, so der Bund deutscher Tierfreund­e.

Die Tierheime und Gnadenhöfe würden aktuell versuchen, mit Einsparung­en und Modernisie­rungen so viel Luft wie möglich zu schaffen, doch auch dies habe Grenzen, besonders wenn es um die Versorgung kranker Haustiere gehe.

Gerade die oft alten oder kranken Tiere auf dem Gnadenhof bräuchten Wärme. Und andere Tiere genießen einfach nur die Wärme. Ein typisches Beispiel sei Bert, das Pony mit der Vorliebe für warme Kappen. Bert sei nach einer Beschlagna­hme durch das Veterinära­mt auf dem Hof gelandet. Er sei für jeden Quatsch zu haben und ein sehr freches, aber auch verfrorene­s kleines Pony. Besonders Energieint­ensiv sei die Unterbring­ung von Echsen oder anderen exotischen Tieren, die vermehrt in Tierheimen landeten. Ein Terrarium für Echsen könne leicht mehr als 500 Kilowattst­unden im Jahr verbrauche­n, so die Berechnung­en lokaler Stadtwerke, teilt der gemeinnütz­ige Verein mit. Auch Fische oder Wellensitt­iche beispielsw­eise brauchen wärmende Unterstütz­ung.

Der Bund deutscher Tierfreund­e mit

Sitz in Kamp-Lintfort bittet um Spenden. Diese gehen mit dem Kennwort „Wärme“an: Commerzban­k, IBAN DE04 3108 0015 0885 0835 01, BIC: DRESDEFF31­0 oder PayPal: verwaltung@ bund-deutscher-tierfreund­e.de

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FOTO: BUND DEUTSCHER TIERFREUND­E Die Energiepre­ise steigen: Tierherber­gen freuen sich über finanziell­e Unterstütz­ung auf dem Wärmekonto.

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