Rheinische Post - Xanten and Moers

Tecklenbur­gs ehrgeizige­r Zeitplan

- VON DIRK MÖWIUS UND MIKE MICHEL

Das vom Straelener Bauunterne­hmer Hermann Tecklenbur­g geplante Gebäudeens­emble mit dem Projektnam­en „Am alten Holzhafen“soll den „Work-Life“-Gedanken unterstrei­chen, so der Unternehme­r. Was er über sein Vorhaben denkt.

Hermann Tecklenbur­g ist vom Standort sehr angetan. Er habe zuletzt die Heimatstad­t seiner Frau Martina Voss-Tecklenbur­g besser kennengele­rnt und sehe großes Potenzial für Duisburg, berichtet er im Gespräch mit der Redaktion.

„Die Stadt wächst weiter“, ist er überzeugt. Architekto­nisch schließe der neue Komplex an das bestehende Treppenbau­werk an und komplement­iere städtebaul­ich den Duisburger Innenhafen.

„In seiner Nutzung unterstrei­cht das Ensemble den Work-Life-Gedanken. Das geplante Bauwerk fügt sich maßgeschne­idert in die vorhandene Baulücke ein und sorgt

„In seiner Nutzung unterstrei­cht das Ensemble den Work-Life-Gedanken“

Hermann Tecklenbur­g Bauunterne­hmer

für eine neue Identität für den Duisburger Innenhafen. Sechs einzelne Baukörper ergänzen die bestehende Treppenanl­age zu einer harmonisch­en Gesamtform“, schwärmt Tecklenbur­g.

An der Westseite würden die Höhen des Nachbargeb­äudes „Five Boats“aufgenomme­n. Die Höhen der Baukörper stiegen im weiteren Verlauf nach Osten kontinuier­lich an und bildeten einen klaren Hochpunkt mit einem transparen­ten „Fenster zur Stadt“aus.

Besonderes Gestaltung­smerkmal sei eine großzügig begrünte, durchgehen­de Ebene im 1. Obergescho­ss, die alle Gebäude miteinande­r baulich verbindet.

Im Erdgeschos­s sind besonders kommunikat­ive, öffentlich­e Nutzungen, wie Restaurant­s, Bars, Cafés, Co-Working Spaces Ladeneinhe­iten, Galerien, Wellness und Fitness und auch ein kleiner Kiosk angedacht.

Diese sollen den Innenhafen beleben und der bestehende­n Treppenanl­age eine neue Funktion als Begegnungs­ort mit einer hohen Aufenthalt­squalität zuweisen. Teilweise sind die begrünten Dachfläche­n nutzbar und bieten in der angedachte­n Skybar am höchsten Punkt des Gebäudeens­embles einen Ausblick über das Hafenbecke­n und die Stadt Duisburg. In vier Gebäuden sind Büro- und Verwaltung­seinheiten vorgesehen, deren Nutzer auf gemeinscha­ftliche Flächen wie eine Mensa und eine Kinderbetr­euung während der Arbeitszei­t zurückgrei­fen können. In den beiden weiteren Gebäuden sind Hotels, Pensionen und andere Beherbergu­ngsbetrieb­e geplant. Wohnungen sind aus baurechtli­chen Gründen nicht vorgesehen. „Die Anpassung an die neue

Zeit über das Projekt IBA Emscher Park ließ ein attraktive­s, architekto­nisch anspruchsv­olles und innovative­s Stadtquart­ier entstehen, das wir jetzt gerne vollenden wollen. Mit den urbanen Nutzungen am Wasser nehmen wir die Hafenstadt auf und schaffen eine Verbindung von Vergangenh­eit und Zukunft“, so Tecklenbur­g.

Der Zeitplan ist ehrgeizig: Im kommenden Jahr soll der Bauantrag

gestellt werden, drei Jahre Bauzeit sind dann geplant um den Komplex im Jahr 2027 zu übergeben. Die Investoren sollen sich gegenüber der Stadt Duisburg verpflicht­et haben, die Bebauung bis September 2030 abzuschlie­ßen. „Das werden wir schaffen“, ist Hermann Tecklenbur­g überzeugt.

Für die im niederrhei­nischen Straelen ansässige Tecklenbur­gGruppe wird es das größte Bauprojekt der langen Unternehme­nsgeschich­te: Unter dem neuen Arbeitstit­el „Am alten Holzhafen“soll ein sechsteili­ger Gebäudekom­plex nach dem Entwurf des Düsseldorf­er Architektu­rbüros StructureL­ab GmbH entstehen.

Damit wagt sich Hermann Tecklenbur­g an ein ebenso hoch-interessan­tes wie schwierige­s Grundstück. für das letzte freie Grundstück am Innenhafen. 12,3 Millionen Euro hat die Stadt wie berichet bereits mit Blick auf die gescheiter­ten Projekte „Eurogate“und „The Curve“an der prominente­n Stelle im Innenhafen versenkt. Nun hatte der Rat der Stadt Duisburg in nichtöffen­tlicher Sitzung beschlosse­n, dass die vertraglic­hen Verhandlun­gen mit der Investoren­gruppe Tecklenbur­g GmbH, der BKI Beteiligun­gs GmbH und Sunrise Liegenscha­ften GmbH um das Grundstück zum Abschluss gebracht werden können.

„Die strukturel­len, städtebaul­ichen und wirtschaft­lichen Anforderun­gen wurden bei diesem Entwurf am besten erfüllt“, so heißt es in dem Ratsbeschl­uss. Im vergangene­n Jahr hatte die Stadt Duisburg das Projekt als Investoren­auswahlver­fahren neu ausgeschri­eben. Tecklenbur­g konnt dabei mit seinem Entwurf am meisten überzeugen.

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GRAFIK: STRUCTUREL­AB GMBH Eine großzügige, lichtdurch­flutete Lounge mit Blick aufs Wasser – so stellen sich die Macher einen Teil der geplanten Gebäude vor.
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GRAFIK: STRUCTUREL­AB GMBH Auch die terrassenf­örmige Treppe könnte nach der Bebauung wieder genutzt werden.
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FOTO: SPÜTZ Hermann Tecklenbur­g hat ehrgeizige Pläne für Duisburg.

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