Rheinische Post - Xanten and Moers

„Xanten hat ein starkes Ehrenamt“

Die Stadt würdigt den Einsatz für die Gesellscha­ft: Vereine aus Marienbaum, Wardt und Lüttingen bekommen den Heimatprei­s. Ehrenamtli­ch betreiben sie eine Corona-Teststelle, gießen Bäume, organisier­en Jugendfahr­ten.

- VON MARKUS WERNING

XANTEN Die Stadt Xanten hat den Heimatprei­s des Jahres 2022 überreicht. Gewonnen haben drei Vereine aus Marienbaum, Wardt und Lüttingen. In der Ratssitzun­g am Dienstagab­end wurde die Auszeichnu­ng übergeben. Wir stellen die Gewinner vor.

Dritter Platz: Heimat- und Bürgervere­in Lüttingen Ein Team organisier­t seit 1994 jedes Jahr (ausgenomme­n 2020 und 2021 wegen Corona) ein Herbstlage­r für Kinder. Anfang der 90er Jahre sei überlegt worden, dass es in Lüttingen nicht nur ein Zeltlager im Sommer geben solle, sondern dass die Kinder auch die Möglichkei­t haben sollten, für ein paar Tage ohne ihre Eltern wegzufahre­n, erklärte Theo Bours. Jedes Jahr werde versucht, ein anderes Ziel in Deutschlan­d zu wählen. „Wir haben schon unterschie­dliche Ecken kennengele­rnt.“In diesem Jahr sei es in die Eifel gegangen. 40 bis 50 Kinder führen jedes Mal mit. Hinzu kämen Betreuer und viele Helfer, zum Beispiel Menschen, die in der Küche stünden, denn es werde immer ein Selbstvers­orgerhaus gebucht. Das Preisgeld – für den dritten Platz gibt es 1000 Euro – werde ins Herbstlage­r investiert: Die Häuser seien teurer geworden, „die Preise explodiere­n“. Bürgermeis­ter Thomas Görtz dankte dem Verein „für den Einsatz für Xantener Kinder“.

Zweiter Platz: Schützenbr­uderschaft St. Willibrord Wardt Sie hat Baumpatens­chaften übernommen. In den Sommermona­ten bewässert sie ein- oder zweimal pro Woche mehrere Bäume im Dorf, wie Brudermeis­ter Heinz-Josef Bühren erklärte. Die Idee dazu sei entstanden, weil alte Bäume gefällt werden mussten, die Stadt dafür neue pflanzte und Paten suchte. Er habe die Jugend in der Bruderscha­ft angesproch­en, und diese habe sofort

zugesagt. Sie hätten dann ein Wasserfass mit 1500 Liter Fassungsve­rmögen organisier­t und die Patenschaf­ten nicht nur für fünf Bäume übernommen, wie ursprüngli­ch vorgesehen, sondern für zwölf. „Wir wässern die Bäume in den Sommermona­ten, wenn es trocken ist.“Auch ältere Mitglieder hätten gefragt, ob sie mitmachen könnten, so sei das Team auf 15 Personen angewachse­n. Von dem Preisgeld – für den zweiten Platz gibt es 1500 Euro – wolle die Bruderscha­ft der Stadt etwas zurückgebe­n: „Wir wollen zwei oder drei Bäume spenden und in Wardt pflanzen.“„Tolle Sache, sagte Görtz. „So funktionie­rt Ehrenamt.“

Erster Platz: St.-Birgitten-Schützenbr­uderschaft Marienbaum 1793 Der Verein hat während der CoronaPand­emie zusammen mit einer Firma eine Corona-Teststatio­n im Dorf aufgebaut. Dadurch hatten Bewohner des Xantener Ortsteils die Möglichkei­t, sich vor Ort testen zu lassen. Vorher mussten sie dafür erst einige Kilometer zurücklege­n, um nach Kalkar, Xanten oder Sonsbeck zu kommen. Gerade für die älteren Bewohner von Marienbaum sei es schwierig gewesen, die weiten Strecken zu fahren, erklärte Brudermeis­ter Theo Krebbers. Aber über Monate hinweg habe jeder erst einen Test machen müssen, um ein Altenheim, ein Krankenhau­s oder eine Veranstalt­ung zu besuchen. Im Vorstand sei deshalb die Idee geboren, im Schießstan­dsgebäude in der Dorfmitte eine Teststatio­n aufzubauen und zu betreiben, profession­ell unterstütz­t durch einen Partner, die Firma Med1plus. In der Bruderscha­ft hätten sie innerhalb kurzer Zeit 40 Mitglieder bereit erklärt, ehrenamtli­ch Aufgaben in der Teststelle zu übernehmen, damit sie morgens und nachmittag­s geöffnet werden kann. Denn: „Schützen kommt von Schützen“, sagte Krebbers. Die Heimatprei­s-Jury sei sich einig gewesen, dass dieses Engagement den ersten Preis verdient habe, sagte Görtz. Er hoffe trotzdem, „dass wir es nicht noch einmal brauchen“. Für den ersten Platz gibt es 2500 Euro.

Der Xantener Dombauvere­in möchte den St.-Viktor-Dom durch jährliche Benefizkon­zerte in besonderer Weise erlebbar machen. Gleichzeit­ig möchte er sich damit bei seinen Freunden und Förderern bedanken und neue gewinnen. Großzügige Künstler und Sponsoren ermögliche­n bei den Konzerten einen kostenlose­n Eintritt. Für eine anschließe­nde Spende zum Erhalt des Xantener Domes ist der Verein dankbar. Der nächste Termin ist Samstag, 10. Dezember: Der Chor der Heinrich-Heine-Universitä­t Düsseldorf gibt ein Benefizkon­zert im Dom. Es beginnt um 19.30 Uhr, Einlass ist ab 18.45 Uhr. Das Programm steht unter dem Titel „Klang der Sterne – glänzender Barock und skandinavi­sche Unendlichk­eit“: Darunter vereint der Unichor klassische und zeitgenöss­ische Werke: Teile aus Bachs Weihnachts­oratorium und eine Bearbeitun­g des eiskalten Winters aus Vivaldis berühmten Violinkonz­ert „Die vier Jahreszeit­en“werden gepaart mit Kompositio­nen von Karl-Erik Svedlund, Knut Nystedt, Pärt Uusberg und Eriks Ešenvalds. Die Emotionen rund um den Sternenhim­mel und seine Bedeutung werden besungen, der Stern wird als Trostspend­er in der dunklen, kalten Nacht gezeigt – dadurch schimmert Hoffnung durch. Die Leitung hat die Akademisch­e Musikdirek­torin Silke Löhr. Die Solisten sind: Katharina van Nahmen (Sopran), Johanna Wehrhahn (Alt), Scott Robert Shaw (Tenor), Anton Kirchhoff (Bariton), Christoph Ritter (Orgel) und Sascha Reckert (Glasharmon­ika).

Weckmannes­sen zum Jahresabsc­hluss Den Abschluss eines ereignisre­ichen Jahres begeht die Senioren Union Xanten am Dienstag, 13. Dezember, ab 14 Uhr beim traditione­llen Weckmannes­sen im Haus der Begegnung an der Karthaus in Xanten. Für weihnachtl­iche Stimmung bei geschmückt­em Umfeld und gemeinsame­n Liedern, die eben nur in dieser Zeit gesungen werden können, ist ausreichen­d gesorgt. Eine Anmeldung ist aus organisato­rischen Gründen erforderli­ch und möglich bei Irmtraud Meuer, Tel. 02801 9571.

Vortrag zu Weihnachts­krippen Das Stiftsmuse­um Xanten zeigt spannende Entwürfe moderner Weihnachts­krippen aus dem ArsLiturgi­ca-Wettbewerb. Die Sonderauss­tellung läuft bis zum 2. Februar 2023. In einem Vortrag stellt Pater Philipp Reichling O’Praem den Wettbewerb und die ausgestell­ten Krippen am Sonntag, 11. Dezember, um 15.30 Uhr im Stiftsmuse­um vor.

 ?? RP-FOTO: WER ?? Bürgermeis­ter Thomas Görtz (vorne, 2.v.r.) überreicht­e den Heimatprei­s der Stadt Xanten. Der erste Platz ging an Theo Krebbers (vorne, 2.v.l.) und Klaus Hagedorn für die St.-Birgitten-Bruderscha­ft Marienbaum. Den zweiten Preis erhielten HeinzJosef Bühren (hinten, M.) und Jan-Philipp Hellmann (hinten, l.) für die Bruderscha­ft St. Willibrord Wardt. Dritter wurde der Heimatund Bürgervere­in Lüttingen, stellvertr­etend erhielten Theo Bours (hinten, l.) und Carina von Ostrowski die Auszeichnu­ng.
RP-FOTO: WER Bürgermeis­ter Thomas Görtz (vorne, 2.v.r.) überreicht­e den Heimatprei­s der Stadt Xanten. Der erste Platz ging an Theo Krebbers (vorne, 2.v.l.) und Klaus Hagedorn für die St.-Birgitten-Bruderscha­ft Marienbaum. Den zweiten Preis erhielten HeinzJosef Bühren (hinten, M.) und Jan-Philipp Hellmann (hinten, l.) für die Bruderscha­ft St. Willibrord Wardt. Dritter wurde der Heimatund Bürgervere­in Lüttingen, stellvertr­etend erhielten Theo Bours (hinten, l.) und Carina von Ostrowski die Auszeichnu­ng.

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