Rheinische Post - Xanten and Moers
Mann tötet Ex-Lebensgefährtin und sich selbst
Nach dem Tötungsdelikt in Neukirchen-Vluyn am Mittwoch werden nun weitere Einzelheiten bekannt.
NEUKIRCHEN-VLUYN (akö) Am Donnerstagmittag wirkt die Laukenstraße bei nasskaltem Wetter wie ausgestorben. Nur einige Reste von Absperrbändern der Polizei erinnern an die schrecklichen Ereignisse des Vortages. Nach dem Tötungsdelikt in Neukirchen-Vluyn werden nun weitere Details bekannt. Die Duisburger Mordkommission hatte noch am Mittwoch die Ermittlungen aufgenommen, Angehörige befragt und Spuren gesichert. Nach derzeitigem Erkenntnisstand hat der 55-jährige Beschuldigte seine ehemalige Lebensgefährtin in der gemeinsamen Wohnung unter erheblicher Gewalteinwirkung erschlagen, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Anschließend nahm er sich im Dachgeschoss des Mehrfamilienhauses das Leben. Die Erkenntnisse über das Tatgeschehen würden sich mit den Ergebnissen der Obduktionen decken. Weil der 55-jährige Beschuldigte tot ist, bestehe „ein Verfahrenshindernis der Verfolgung des Tötungsdelikts zum Nachteil der ehemaligen Lebensgefährtin“, heißt es in einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft. Daher würde das Verfahren durch die Staatsanwaltschaft Kleve - Zweigstelle Moers - zeitnah eingestellt werden.
Wie berichtet war am Mittwoch gegen 14.45 Uhr die Polizei alarmiert worden. Zeugen hatten zunächst angegeben, eine Frau sei in einem Mehrfamilienhaus auf der Laukenstraße erstochen worden. In einer Wohnung fanden Rettungskräfte die Leiche einer Frau. Erst am Abend stellten Ermittler fest, dass die 48-Jährige nicht erstochen worden war, sondern durch stumpfe Gewalteinwirkung starb. Vom Täter fehlte zunächst jede Spur. Die Polizei riegelte den Einsatzort weiträumig ab, Anwohner wurden gebeten, in ihren Wohnungen zu bleiben. Auch Notfallseelsorger waren im Einsatz.
Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass der Täter in der Nähe und bewaffnet war, wurden Spezialeinsatzkräfte der Polizei hinzugezogen. Bei der Durchsuchung des
Hauses fanden Polizeibeamte dann den mutmaßlichen Täter erhängt im Dachgeschoss.
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