Rheinische Post - Xanten and Moers
CDU will mit Radumgehung starten
Die CDU stellt einen Antrag, die Bürger frühzeitig in das Vorhaben einzubinden, eine Fahrradstraße parallel zur Rathausstraße auszuweisen. Die Grünen sehen mehrere Schwierigkeiten, um die Route umzusetzen.
RHEURDT Dem Mobilitätskonzept ist eine Liste angehängt, in der Maßnahmen mit einer Bewertung aufgezählt sind, wie schnell und effektiv sie umgesetzt werden können. Die Maßnahme R2, die eine Radumgehung der Rathausstraße über den Burgweg und den Oberweg umfasst, sticht bei den Maßnahmen hervor, da sie sich laut der Liste schnell und mit wenig Aufwand umsetzen lässt, um gleichzeitig wirkungsvoll zu sein.
Deshalb stellt die CDU den Antrag, die Radumgehung der Rathausstraße als erste Maßnahme aus dem Mobilitätskonzept zu prüfen. Für die vertiefende Beratung solle der Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Klimaschutz und Digitalisierung, der am nächsten Donnerstag, 15 Dezember, tagt, das Thema an den Beirat für Verkehr und Mobilität verweisen.
Radfahrer, die vom Oermter Berg kommen, würden 200 Meter hinter dem Kreisverkehr von der Straße Niederend rechts in den Fasanenweg abbiegen, um zum Burgweg zu gelangen, in den sie links abbiegen. Über die Wallstraße und den Oberweg würden sie am Zentralfriedhof den Duffhausweg erreichen, über den sie zur Landstraße L 478 zurückkehren.
„Wir haben in diesem Zusammenhang Kontakt zum ADFC Kreis Kleve aufgenommen“, sagt CDUFraktionsvorsitzender Martin Opdemom. Vom ersten Vorsitzenden, Eckehard Lüdke, habe die Fraktion folgenden Rat erhalten: „Was bei der Bevölkerung wirklich gefragt und gewünscht ist und schlussendlich auch angenommen werden wird, sollte optimalerweise mit den Einwohnern selbst geklärt werden.“Der Beirat für Verkehr und Mobilität stellt aus Sicht der CDU-Fraktion das richtige Gremium dar, die Maßnahme vertieft zu beraten, weil dort Vertreter aus Bürgerschaft, Verwaltung
und Politik vertreten seien. Zusätzlich schlägt die CDU-Fraktion Ortstermine vor, um die Bevölkerung breit zu beteiligen.
Die Grünen-Fraktion begrüßt es, die Bürgerschaft frühzeitig in das Vorhaben einzubinden. Gleichzeitig sieht sie Schwierigkeiten, eine großräumige Radumgehung der Rathausstraße zu realisieren, die von Radfahrern angenommen wird. „Viele Touren führen zur Rathausstraße, zum Beispiel wenn Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer zum Brötchenholen unterwegs sind“, sagt Grünen-Fraktionsvorsitzender Mike Meisel. „Dann werden sie nicht über den Burgweg fahren.“
Ein anderes Problem sieht der Rheurdter, der Fahrlehrer ist, in den Kreuzungen: „Es gilt rechts vor links. Die Kreuzungen sind schlecht einzusehen. Außerdem haben die Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer die Aldekerker Straße zu kreuzen, die eine Vorfahrtstraße ist. Der Fahrweg ist oft durch parkende Autos eingeengt. Fahrradfahrinnen und Fahrradfahrer würden Burgweg, Wallstraße und Oberweg nur selten wählen, weil sie auf dieser Route weder sicherer noch schneller vorankommen würden. Wir sind nicht grundlegend gegen Fahrradstraßen. Aber diese Route ist nicht zu Ende gedacht.“
Martin Opdemom von der CDU kann die Bedenken der Grünen nur teilweise nachvollziehen: „Die Parallelstrecke verläuft nur in 50 bis 100 Meter Entfernung zur Rathausstraße und ist durch viele Wegeverbindungen gut zu erreichen. Die von den Grünen favorisierten Schutzstreifen sind nach den Aussagen von Verkehrsplanern wegen der geringen Fahrbahnbreiten nicht machbar und kurzfristig umzusetzende Alternativen konnten uns auch nicht genannt werden. Ob die Route angenommen wird und welche Verbesserungen es entlang der Strecke braucht, möchten wir zusammen mit den Bürgern klären.“ beim Überholen einen Mindestabstand von 1,50 Metern einzuhalten
Entstehung Bereits 1982 begann in Bremen eine Versuchsphase, die wissenschaftlich begleitet wurde. 1997 wurde die Fahrradstraße in das deutsche Verkehrsrecht aufgenommen. Ab den 2010er Jahren begannen Großstädte, Fahrradstraße auszuschildern. 2014 gab es in Deutschland 140 Fahrradstraßen. Seit den frühen 2020er Jahren weisen auch kleinere Städte und Gemeinden Fahrradstraßen aus.