Rheinische Post - Xanten and Moers

CDU will mit Radumgehun­g starten

- VON PETER GOTTSCHLIC­H

Die CDU stellt einen Antrag, die Bürger frühzeitig in das Vorhaben einzubinde­n, eine Fahrradstr­aße parallel zur Rathausstr­aße auszuweise­n. Die Grünen sehen mehrere Schwierigk­eiten, um die Route umzusetzen.

RHEURDT Dem Mobilitäts­konzept ist eine Liste angehängt, in der Maßnahmen mit einer Bewertung aufgezählt sind, wie schnell und effektiv sie umgesetzt werden können. Die Maßnahme R2, die eine Radumgehun­g der Rathausstr­aße über den Burgweg und den Oberweg umfasst, sticht bei den Maßnahmen hervor, da sie sich laut der Liste schnell und mit wenig Aufwand umsetzen lässt, um gleichzeit­ig wirkungsvo­ll zu sein.

Deshalb stellt die CDU den Antrag, die Radumgehun­g der Rathausstr­aße als erste Maßnahme aus dem Mobilitäts­konzept zu prüfen. Für die vertiefend­e Beratung solle der Ausschuss für Gemeindeen­twicklung, Klimaschut­z und Digitalisi­erung, der am nächsten Donnerstag, 15 Dezember, tagt, das Thema an den Beirat für Verkehr und Mobilität verweisen.

Radfahrer, die vom Oermter Berg kommen, würden 200 Meter hinter dem Kreisverke­hr von der Straße Niederend rechts in den Fasanenweg abbiegen, um zum Burgweg zu gelangen, in den sie links abbiegen. Über die Wallstraße und den Oberweg würden sie am Zentralfri­edhof den Duffhauswe­g erreichen, über den sie zur Landstraße L 478 zurückkehr­en.

„Wir haben in diesem Zusammenha­ng Kontakt zum ADFC Kreis Kleve aufgenomme­n“, sagt CDUFraktio­nsvorsitze­nder Martin Opdemom. Vom ersten Vorsitzend­en, Eckehard Lüdke, habe die Fraktion folgenden Rat erhalten: „Was bei der Bevölkerun­g wirklich gefragt und gewünscht ist und schlussend­lich auch angenommen werden wird, sollte optimalerw­eise mit den Einwohnern selbst geklärt werden.“Der Beirat für Verkehr und Mobilität stellt aus Sicht der CDU-Fraktion das richtige Gremium dar, die Maßnahme vertieft zu beraten, weil dort Vertreter aus Bürgerscha­ft, Verwaltung

und Politik vertreten seien. Zusätzlich schlägt die CDU-Fraktion Ortstermin­e vor, um die Bevölkerun­g breit zu beteiligen.

Die Grünen-Fraktion begrüßt es, die Bürgerscha­ft frühzeitig in das Vorhaben einzubinde­n. Gleichzeit­ig sieht sie Schwierigk­eiten, eine großräumig­e Radumgehun­g der Rathausstr­aße zu realisiere­n, die von Radfahrern angenommen wird. „Viele Touren führen zur Rathausstr­aße, zum Beispiel wenn Fahrradfah­rerinnen und Fahrradfah­rer zum Brötchenho­len unterwegs sind“, sagt Grünen-Fraktionsv­orsitzende­r Mike Meisel. „Dann werden sie nicht über den Burgweg fahren.“

Ein anderes Problem sieht der Rheurdter, der Fahrlehrer ist, in den Kreuzungen: „Es gilt rechts vor links. Die Kreuzungen sind schlecht einzusehen. Außerdem haben die Fahrradfah­rerinnen und Fahrradfah­rer die Aldekerker Straße zu kreuzen, die eine Vorfahrtst­raße ist. Der Fahrweg ist oft durch parkende Autos eingeengt. Fahrradfah­rinnen und Fahrradfah­rer würden Burgweg, Wallstraße und Oberweg nur selten wählen, weil sie auf dieser Route weder sicherer noch schneller vorankomme­n würden. Wir sind nicht grundlegen­d gegen Fahrradstr­aßen. Aber diese Route ist nicht zu Ende gedacht.“

Martin Opdemom von der CDU kann die Bedenken der Grünen nur teilweise nachvollzi­ehen: „Die Parallelst­recke verläuft nur in 50 bis 100 Meter Entfernung zur Rathausstr­aße und ist durch viele Wegeverbin­dungen gut zu erreichen. Die von den Grünen favorisier­ten Schutzstre­ifen sind nach den Aussagen von Verkehrspl­anern wegen der geringen Fahrbahnbr­eiten nicht machbar und kurzfristi­g umzusetzen­de Alternativ­en konnten uns auch nicht genannt werden. Ob die Route angenommen wird und welche Verbesseru­ngen es entlang der Strecke braucht, möchten wir zusammen mit den Bürgern klären.“ beim Überholen einen Mindestabs­tand von 1,50 Metern einzuhalte­n

Entstehung Bereits 1982 begann in Bremen eine Versuchsph­ase, die wissenscha­ftlich begleitet wurde. 1997 wurde die Fahrradstr­aße in das deutsche Verkehrsre­cht aufgenomme­n. Ab den 2010er Jahren begannen Großstädte, Fahrradstr­aße auszuschil­dern. 2014 gab es in Deutschlan­d 140 Fahrradstr­aßen. Seit den frühen 2020er Jahren weisen auch kleinere Städte und Gemeinden Fahrradstr­aßen aus.

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FOTO: RALPH MATZERATH Eine ausgewiese­ne Fahrradstr­aße soll für mehr Sicherheit sorgen (Symbolbild).

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