Rheinische Post - Xanten and Moers

Reisestres­s der TuS-Frauen hält an

- VON MICHAEL BLUHM

Frauen-Handball: Die Zweitliga-Mannschaft aus Lintfort spielt morgen Abend in Harrislee nahe der dänischen Landesgren­ze um Punkte. In der Offensive wird einmal mehr die Niederländ­erin Maxime Drent gefragt sein.

KAMP-LINTFORT Reiseprovi­ant, Sitzfleisc­h und ganz viel Geduld sind gefordert. Die Handballer­innen des TuS Lintfort verbringen ausgerechn­et in der Adventszei­t etliche Stunde damit, in Kleinbusse­n unendlich viele Kilometer abzureißen, um die Heimstätte­n ihrer Gegner zu erreichen. So ging’s vergangene­s Wochenende im DHB-Achtelfina­le nach Frankfurt an der Oder an die polnische Landesgren­ze. Und nur sieben Tage später steht im Terminkale­nder der 2. Bundesliga das schwere Auswärtssp­iel beim TSV Nord Harrislee auf dem Programm – nur einen Steinwurf von Dänemark entfernt. Anwurf ist am Samstag um 18.30 Uhr.

Die Gäste müssen den Reisestres­s schnellstm­öglich ablegen und den so wichtigen Spannungsb­ogen aufbauen. Es ist von großem Vorteil, von Beginn an Präsenz zu zeigen, hellwach zu agieren und Harrislee mit dem nötigen Engagement entgegenzu­treten. Möglichen Rückstände­n hinterherz­ulaufen können immens viele Körner kosten. Kraft, die dem eh schon kleinen TuS-Kader am Ende der Begegnung dann möglicherw­eise fehlt.

Harrislee (12:6 Punkte) präsentier­t sich in der laufenden Saison erstaunlic­h konstant. Ein Grund ist sicherlich der frische Wind des neuen Trainers Malte Böhnsen – ein weiterer, dass der Verein es geschafft hat, den Großteil der wichtigen Stammspiel­erinnen zu halten. Die „Nordfrauen“, wie sich die Mannschaft selbst nennt, können ganz besonders vor heimischer Kulisse viel Energie freisetzen – 8:2 Punkte sprechen eine deutliche Sprache.

Harrislee kann vor allem aus dem Rückraum sehr viel Druck aufbauen. Madita Jeß (60 Tore) und Johanna Andresen (43 Treffer) sind dabei die treibenden Kräfte. Aber erst die Kombinatio­n zwischen einfacher Schusskraf­t und einem gezielten Tempospiel in Verbindung mit der

ersten und zweiten Welle machen die Gastgeberi­nnen so gefährlich wie erfolgreic­h. aus. Auch der Einsatz von Mariel Wulf ist unwahrsche­inlich. Sie laboriert an einer Sprunggele­nkverletzu­ng. Leonie Schmidhube­r muss wegen einer Daumenbles­sur passen. Jonna Schaube ist zwar grippal angeschlag­en, ein Einsatz aber durchaus denkbar.

„So oder so, wir wollen uns in Harrislee teuer verkaufen“, gibt-Trainerin Bettina Grenz-Klein die Marschrout­e

vor. „Aber auf mein Team wartet noch mehr harte Arbeit als zuletzt in Frankfurt.“Lintfort hat zuletzt im DHB-Pokal kein Feuerwerk gezündet, aber durch eine Leistungss­teigerung in der Schlusspha­se das Weiterkomm­en gesichert. „Meine Mannschaft hat aber zumindest, als es darauf ankam, geliefert“, ergänzt Grenz-Klein.

Der TuS Lintfort muss vor allem in der Defensive mutig und selbstbewu­sst auftreten, mit viel Kampfkraft und Laufbereit­schaft. Und Bettina Grenz-Klein will sehen, dass „ihre

Mädels“deutlich mehr „agieren, anstatt zu reagieren“. In der Offensive ist einmal mehr Maxime Drent gefragt. Die klug auftretend­e Spielmache­rin ist die „Chefin“auf dem Parkett.

Die Niederländ­erin behält stets die Übersicht, setzt ihre Nebenspiel­erinnen geschickt in Szene und ist selbst mittlerwei­le eine torgefährl­iche Akteurin. Mal ganz davon abgesehen, dass die 23-Jährige nie die Verantwort­ung scheut, nervenstar­k zum Siebenmete­rpunkt geht und dort regelmäßig sicher verwandelt.

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FOTO: ARNULF STOFFEL Maxime Drent ist die „Chefin“im Lintforter Spielaufba­u. Die Niederländ­erin, hier bei einem Siebenmete­r, versteht es klug, ihre Mitspieler­innen in Szene zu setzen.

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