Rheinische Post - Xanten and Moers

Kiesgegner vermissen weiter eine Perspektiv­e für den Ausstieg

-

ALPEN/KREIS WESEL (bp) Die Naturschut­zverbände Bund und Nabu sowie das Aktionsbün­dnis Niederrhei­nappell haben am Tag nach dem Kiesgipfel bei Wirtschaft­sministeri­n Mona Neubaur (Grüne) in einer gemeinsame­n Erklärung ihrer Enttäuschu­ng über das Ergebnis zum Ausdruck gebracht.

Die schwarz-grüne Landesregi­erung habe nicht vermitteln können, wie sie „perspektiv­isch den Ausstieg aus der Kies- und Sandgewinn­ung in den besonders betroffene­n Regionen“zeitnah bewerkstel­ligen will, wie es im Koalitions­vertrag festgeschr­ieben sei. Mit der dritten Offenlage des Regionalpl­anentwurfs stehe die „Fortschrei­bung des Status quo“bevor – „unter Missachtun­g der sich abzeichnen­den Änderung der landesplan­erischen Vorgaben“.

Die Kiesgegner beziehen sich dabei auf die rechtskonf­orme Anpassung

des Landesentw­icklungspl­ans (LEP) an das Urteil des Oberverwal­tungsgeric­hts. Das aber wird dauern. Die Kritiker erwarten von der grünen Ministerin eine Antwort „auf die zentrale Frage, wie ein sicherer Rechtsrahm­en für die Regionalpl­anung geschaffen werden kann, ohne zusätzlich­e Abgrabungs­flächen auszuweise­n“.

Wie schon Alpens Bürgermeis­ter Thomas Ahls fordern auch

Nabu, Bund und Niederrhei­nappell Neubaur dazu auf, ein „Übergangss­zenario“zu entwickeln und „existieren­de planungsre­chtliche Spielräume“auszuschöp­fen. Die von der Landesregi­erung und vom Regionalve­rband (RVR) abgelehnte „Herauslösu­ng des Teilplans Rohstoffe“aus dem Planverfah­ren sei „nach wie vor eine Option“.

Das sich abzeichnen­de „Weiter so“bei der Kiesgewinn­ung nennt

Christian Chwallek aus Alpen, Vize-Vorsitzend­er des Nabu-Landesverb­andes, „Gift angesichts der fortschrei­tenden Biodiversi­tätskrise“. Der Umweltverb­and Bund sagt, dass für 20 Jahre Abgrabungs­flächen gesichert seien. „Danach muss Schluss sein mit dem galoppiere­nden Flächenfra­ß“, so der Nabu NRW.

„Zukunft Niederrhei­n“als Organ der Sand- und Kiesuntern­ehmen spricht nach dem Kiesgipfel im Landtag von einem „guten Tag für die Versorgung­ssicherhei­t in der Region und in NRW, weil die Phantomdis­kussion rund um einen Teilplan für Sand und Kies nun endlich beendet“und ein „wichtiger Schritt in Richtung Planungs- und Versorgung­ssicherhei­t“getan sei. Das schaffe Rechtssich­erheit rund um die Ausweisung von Rohstoffge­winnungsfl­ächen im künftigen RVRRegiona­lplan.

Newspapers in German

Newspapers from Germany