Rheinische Post - Xanten and Moers
In die Sicherheit investieren
Kriminelle Hacker sind die modernen Bankräuber, Erpresser und Geiselnehmer – mit dem Unterschied, dass sie so gut wie nie gefasst werden, häufig fernab der Öffentlichkeit Millionen erbeuten und ebenso hohe Schäden anrichten. Dass beinahe täglich Angriffe auf Unternehmen, die kritische Infrastruktur und staatliche Organisationen bis hin zu kommunalen Verwaltungen stattfinden, ist erschreckend. Es zeigt, dass sich diese Art der Kriminalität fast zu einem Industriezweig entwickelt hat; die Suche nach Schwachstellen in Sicherheitssystemen ist zu einem Geschäftsmodell geworden. Ein Großteil dieser Attacken erfolgt aus dem Ausland durch straff organisierte Banden.
Wenn so viel Aufwand, Zeit und Energie im Spiel ist, müssen sich die potenziellen Opfer entsprechend rüsten. Einfache Virenschutzprogramme reichen nicht aus, auch mit einer Firewall alleine ist es nicht getan. Hier gilt es, Experten hinzuzuziehen, also frühzeitig zu investieren, um später nicht draufzahlen zu müssen. Die meisten betroffenen Verwaltungen und Firmen haben diese Notwendigkeit auch erkannt, es werden Stellen geschaffen, oder der Schutz wird an Dienstleister ausgelagert. Das muss in noch breiterem Umfang geschehen und sollte auch vonseiten der Computerund Softwarehersteller berücksichtigt werden. Das Thema ist auch längst in der Breite angekommen. In der aktuellen Dunkelfeldstudie des Landeskriminalamtes gaben 42 Prozent der Befragten an, dass sie sich vor Cyberattacken fürchten – vor nichts haben die Bürger in NRW demnach mehr Angst.
Sowohl Privatnutzern als auch Kommunen wäre schon eine Sorge genommen, bekämen sie mit dem Computer gleich einen besseren Schutz mitgeliefert. Man muss sich wie etwa beim Kauf eines Autos darauf verlassen können, dass das, was man kauft, sicher ist. Das gilt es anzustreben.