Rheinische Post - Xanten and Moers
Schulministerin fordert mehr Respekt
Dorothee Feller plädiert für Wertschätzung gegenüber Lehrkräften, die an allen Enden fehlten.
DÜSSELDORF Schulministerin Dorothee Feller (CDU) hat in einer Rede zum Lehrkräftemangel im Düsseldorfer Landtag unter anderem mehr Respekt für das Arbeitsfeld eingefordert. Es sei wichtig, „dass wir alle gemeinsam den Beruf der Lehrerin und des Lehrers mehr wertschätzen“, sagte sie: „Junge Menschen werden sich gerade in Zeiten des Fachkräftemangels für diesen Beruf nur entscheiden, wenn er in der Gesellschaft auch mehr Anerkennung findet.“
Zuvor hatte die SPD die Mängel in der Schullandschaft mit deutlichen Worten beklagt. 8000 unbesetzte Lehrerstellen, „weiße Flaggen an unseren Grundschulen“, Brennpunkte im Ruhrgebiet und miserable Ergebnisse in Bildungsstudien zählte Sprecher Jochen Ott auf. Er sprach über den herrschenden Unterrichtsausfall und seelische Probleme bei jungen Menschen. Es gebe viel mehr Schulabbrecher und auch mehr Jugendliche, die als „nicht ausbildungsfähig“gelten. „In den Mint-Fächern gibt es ein Drama“,
zwei Drittel der Lehrerstellen in diesem Bereich seien bis 2030 nicht zu besetzen. Auch der Ganztag sei chaotisch. Die SPD spricht von einer „Bildungskatastrophe“.
Gegen diesen Begriff wehrten sich die übrigen Fraktionen durch die Bank. Das sei Stimmungsmache, NRW arbeite seit 2017 die Fehler vergangener Regierungen auf, das System leide seit Jahrzehnten Not, hieß es.
Zugleich betonte Schulministerin Feller selbst, wie groß die Problematik
Jochen Ott SPD
des Lehrkräftemangels in der Tat sei – und, dass sie das niemals kleingeredet habe. „Aus welcher Motivation heraus sollte ich denn auch die Größe der Herausforderung, vor der wie stehen, nicht klar benennen?“Die meisten offenen Positionen gibt es an Grundschulen, gefolgt von den Schulen der Sekundarstufe eins wie Haupt- oder Realschulen, außerdem an Förderschulen und den Gewerblich-technischen Fachrichtungen an Berufskollegs.
Feller will am 14. Dezember ein Konzept dazu präsentieren, wie die Landesregierung die Situation verbessern will.
„In den Mint-Fächern gibt es ein Drama“