Rheinische Post - Xanten and Moers

Karl Geiger landet auf dem Podest

Der deutsche Skispringe­r nähert sich in Titisee-Neustadt seiner Topform.

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TITISEE-NEUSTADT (dpa) Karl Geiger lachte gelöst und scherzte bei der Siegerehru­ng mit dem slowenisch­en Gewinner Anze Lanisek. Rechtzeiti­g vor der heißen Phase des Weltcup-Winters kommt Deutschlan­ds bester Skispringe­r wieder besser in Form. Gut zweieinhal­b Wochen vor dem Start der Vierschanz­entournee in seiner Heimat Oberstdorf jubelte Geiger im verschneit­en Titisee-Neustadt über Platz drei und damit den ersten Podestplat­z für einen deutschen Springer in dieser Saison. Nach seinem Sprung auf 141,5 Meter im zweiten Durchgang brüllte er am Freitag seine ganze Freude nach schwierige­n Wochen heraus.

„Mit dem Podest habe ich nicht gerechnet“, sagte Bundestrai­ner Stefan Horngacher im ZDF. „Wir sind sehr zufrieden. Wir haben mehr als unser Ziel erreicht.“Nach den Plätzen 34, 17, 6, und 33 bei den ersten beiden Weltcup-Stationen soll der starke Auftritt im Schwarzwal­d der Start in wieder erfolgreic­here Zeiten sein. „Karl hat sich wieder hingearbei­tet. Er hat den letzten Sprung richtig gut getroffen“, sagte Horngacher. Geiger musste sich am Freitag nur Lanisek und dem zweitplatz­ierten Dawid Kubacki geschlagen geben. Der Pole liegt im Gesamtwelt­cup weiter an der Spitze.

Um konstant wieder um Siege mitzusprin­gen, fehlt bei Geiger zwar noch etwas, seine gelöste Stimmung zeigt jedoch: Der 29-Jährige merkt auch selbst, dass er sich auf dem richtigen Weg befindet. Gerade im psychologi­sch anspruchsv­ollen Skispringe­n hat das Vertrauen in die eigene Stärke eine große Bedeutung. Schon nach seinem ersten Sprung auf 135 Meter reckte Geiger fröhlich den Daumen nach oben.

Sein Kumpel Markus Eisenbichl­er sucht dagegen noch nach seiner Top-Verfassung. Mit Sprüngen auf 127,5 sowie 128,5 Meter und Rang 21 blieb der Bayer erneut deutlich unter seinen Möglichkei­ten. „Das Gefühl ist noch nicht da“, sagte der 31-Jährige. Und kündigte an: „Ich werde Schritt für Schritt weitermach­en.“

Weitere Sprünge im Schwarzwal­d und den Weltcup in Engelberg am Wochenende vor Weihnachte­n hat er noch, um mit besseren Leistungen Selbstvert­rauen für die Vierschanz­entournee zu sammeln. Die Hoffnung in Bezug auf den ersten großen Saisonhöhe­punkt gibt Eisenbichl­er noch nicht auf: „Mein Ziel ist wirklich die Tournee, dass ich da topfit und wieder mit dem Gefühl dastehe.“

Als zweitbeste­r Deutscher wurde Constantin Schmid am Freitag Siebter. Stephan Leyhe auf Rang 15 und Pius Paschke auf dem 22. Platz erhielten ebenfalls noch WeltcupPun­kte. Andreas Wellinger gelang das nicht. Der Olympiasie­ger von 2018 schied nach einem Sprung auf 121,5 Meter bereits nach dem ersten Durchgang aus. Wellinger war am Vortag im Training gestürzt und hatte sich leicht am Sprunggele­nk verletzt.

An diesem Samstag geht es für die Springer mit dem ersten MixedTeam-Wettkampf der Saison weiter (11:45 Uhr/Eurosport, teilweise ZDF).

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FOTO: EIBNER/IMAGO Karl Geiger jubelte beim Heim-Weltcup über Platz drei.

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