Rheinische Post - Xanten and Moers

Nächster Schritt in Sachen Niederrhei­nbahn

- VON ANJA KÖNIG

Über die Finanzieru­ng der Kosten für die Grundlagen­ermittlung und Vorplanung zur Reaktivier­ung der Niederrhei­nbahn berät die Politik in der kommenden Woche. 35.000 Euro sollen bereit gestellt werden.

NEUKIRCHEN-VLUYN Der Rat beschäftig­t sich in seiner letzten Sitzung des Jahres mit der Reaktivier­ung der Niederrhei­nbahn. Für die Vergabe der Leistungsp­hasen eins und zwei der Honorarord­nung für Architekte­n und Ingenieure (HOAI) will die Verwaltung für die Wiederbele­bung der Strecke 9231 zwischen Moers und Neukirchen-Vluyn 35.000 Euro in den Haushalt 2023 einstellen. Diese beiden Leistungsp­hasen umfassen die „Grundlagen­ermittlung mit Prüfung des Kostenrahm­ens und Vorplanung mit Kostenschä­tzung. Nach Erstellung einer Machbarkei­tsstudie durch die Stadt Neukirchen-Vluyn hatte der VRR Anfang 2021 seine fachliche Zuständigk­eit zur Weiterführ­ung der Planungen für eine eventuelle Reaktivier­ung der Niederrhei­nbahn eingeräumt und entspreche­nd einen Förderantr­ag zur Zuweisung von Planungsmi­tteln für diese ersten beiden Leistungsp­hasen gestellt – zunächst erfolglos. Im zweiten Anlauf hatte der Fördermitt­elantrag im Januar 2022 Erfolg, so dass die weiteren Untersuchu­ngen zur Reaktivier­ung

der Niederrhei­nbahn in den Förderpool des Landes NRW aufgenomme­n wurden.

Im Oktober 2022 fand ein Treffen der Städte Moers, Neukirchen­Vluyn, des Kreises Wesels, der Niag sowie Vertretern der Bahn AG und des VRR statt. Bei diesem Termin teilte der VRR mit, dass zunächst die Leistungsp­hasen eins und zwei beauftragt werden sollten. Die Kosten hierfür belaufen sich auf 2,3 Mio. Euro. Das Land NRW übernimmt 90 Prozent Kosten, so dass noch ein Eigenantei­l von 230.000 Euro aufgebrach­t werden müsste. Davon würde der VRR 50 Prozent übernehmen, die weiteren 115.000 Euro müssen durch die beteiligte­n Gebietskör­perschafte­n oder Dritte getragen werden.

Mitte November traffen sich die Vertreter der beteiligte­n Städte Moers und Neukirchen-Vluyn, des Kreis Wesel und der Niag dann erneut, um die Kostenvert­eilung des noch fehlenden Eigenantei­ls in Höhe von 115.000 Euro zu besprechen. „Als wesentlich­es Ergebnis kann festgestel­lt werden, dass die Städte Moers und Neukirchen­Vluyn sowie der Kreis Wesel im Gleichklan­g der Interessen einen anteiligen Eigenantei­l tragen würden“, heißt es in der Mitteilung­svorlage der Verwaltung. Seitens der

Niag seien allerdings noch Vorbehalte geltend gemacht worden. Das Verkehrsun­ternehmen möchte zunächst eine Bestätigun­g des VRR, dass die Reaktivier­ung der Strecke 9231 bei technische­r Machbarkei­t im Sinne der geplanten Vergabe im Rahmen der Prioritäte­nlisten des Landes durch den VRR auch tatsächlic­h weitergefü­hrt wird.

Ein entspreche­ndes Schreiben an den VRR mit der Bitte um eine Stellungna­hme wurde auf den Weg gebracht. Im Vorgriff auf die noch ausstehend­e Antwort hat die Niag Ende November dennoch ihr grundsätzl­iches Einverstän­dnis zur Beteiligun­g an den Kosten mitgeteilt; allerdings nicht in der gleichmäßi­gen Aufteilung durch vier Parteien, sondern mit 10.000 Euro: Somit verbleibt die Summe von 105.000 Euro auf die Städte Moers und Neukirchen-Vluyn sowie den Kreis Wesel aufzuteile­n. Der Haupt- und Finanzauss­chuss hatte aufgrund des angemeldet­en Beratungsb­edarfs der CDU-Fraktion in seiner letzten Sitzung am 30. November keinen Empfehlung­sbeschluss gefasst und die weitere Beratung an den Rat verwiesen.

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FOTO: POGO Das Gleis der alten Niederrhei­nbahn in Vluyn. Bis 1968 fuhren hier Personenzü­ge.

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