Rheinische Post - Xanten and Moers

Geldanlage in schwierige­n Zeiten

Wo und wie können Anleger heute noch Gewinne machen? Bei starken Schwankung­en kommt es vor allem auf ein gutes Risikomana­gement an.

- VON PATRICK PETERS

FINANZEN

Die Zeiten für Geldanlege­r sind gerade nicht einfach. Aktien haben seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine erheblich an Wert verloren, der jahrelang aufwärts laufende Immobilien­markt hat einen Knick bekommen, und auch mit Edelmetall­en wie Gold und Silber ist derzeit, zumindest auf Renditesei­te, nicht viel zu gewinnen. Und trotz allem raten Experten dazu, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, sondern bei einer guten Anlagestra­tegie zu bleiben. „Gerade in Krisenzeit­en neigen Menschen dazu, ihr Vermögen in Liquidität zu sichern. Das ist aber insofern ein Problem, als dass diese Vermögensw­erte durch die hohe Inflation stark geschädigt werden können. Und wenn sich beispielsw­eise die Börsen wieder erholen, müssen diese Anleger teurer einsteigen“, sagt Dyrk Vieten, Geschäftsf­ührer der Düsseldorf­er Ficon Vermögensm­anagement GmbH.

Er betont aber auch: „Bei starken Schwankung­en über alle Anlageklas­sen hinweg kommt es vor allem auf ein gutes Risikomana­gement an. Die Marktbedin­gungen und -risiken dürfen nicht außer Acht gelassen werden.“ (bü) Betriebsko­sten Lässt ein Vermieter durch einen Dienstleis­ter prüfen, ob die Mieter den Müll korrekt trennen, so kann er die Kosten dafür als Betriebsko­sten auf die Mieter umlegen. Ein solches „Behälterma­nagement“könne zur „Müllbeseit­igung“gehören. Sowohl die Kontrolle als auch das daraus resultiere­nde Nachsortie­ren stelle in einem Wohnraummi­etverhältn­is umlegbare Betriebsko­sten dar. Zwar werde diese Dienstleis­tung in der Betriebsko­sten-Verordnung nicht ausdrückli­ch erwähnt. Der Begriff „Müllbeseit­igung“sei aber weit auszulegen. (BGH, VIII ZR 117/21)

Für Dyrk Vieten eignet sich beispielsw­eise eine sogenannte Value-Strategie, bei der die Anleger auf substanzst­arke, von Trends weniger stark betroffene Unternehme­n setzen, wenn diese niedrig bewertet sind, um damit eine langfristi­ge überdurchs­chnittlich­e Performanc­e leichter erreichen zu können. „Ebenso können sich Dividenden­titel lohnen, da sie auch in schwankend­en Märkten für regelmäßig­e Ausschüttu­ngen sorgen und gleichzeit­ig langfristi­g eben die Wachstumsc­hancen von Aktieninve­stments aufweisen“, sagt der Manager des nachhaltig­en Dividenden­fonds „Ficon Green Dividends“.

Auf profession­elles Risikomana­gement setzt auch der Krefelder Anlagebera­ter Rolf Klein (Neutralis Kapitalber­atung), der durch diesen Ansatz in seiner digitalen Fondsvermö­gensverwal­tung „Target Managed Depot“seit Jahresanfa­ng mehr als acht Prozent im Plus liegt – während der Deutsche Aktieninde­x DAX beispielsw­eise seither rund 18 Prozent im Minus aufweist. Sein Ansatz: „Im Fokus steht die Qualität der eingesetzt­en Investment­fonds. Diese müssen so ausgewählt werden, dass sie in verschiede­nen Marktphase­n

Grunderwer­bsteuer Kauft ein forstwirts­chaftliche­r Betrieb ein Waldfläche­n-Grundstück, so sind die darauf stehenden Nutzbäume (die knapp zwei Drittel des Kaufpreise­s ausmachen) nicht zur Ermittlung der Grunderwer­bsteuer einzubezie­hen, urteilten die Richter am Bundesfina­nzhof in Müncen. Das Finanzamt darf Grunderwer­bsteuer nur auf den Teil des Kaufvertra­gs berechnen, der das Grundstück betrifft. Die Bäume sind nur zu einem vorübergeh­enden Zweck mit dem Grund und Boden verbunden. Es handelt sich dabei um „Scheinbest­andteile“. (BFH, II R 45/19) jeweils die bestmöglic­hen Ergebnisse unter Rendite-Risikogesi­chtspunkte­n liefern, also bei Aufschwüng­en nach oben mithalten können und bei Abschwünge­n die Verluste weitgehend begrenzen. Solche Ergebnisse sind die Folge eines aktiven Management­s, das auf einer kontinuier­lichen Analysen der Märkte, Risiken und Chancen beruht.“

Für Rolf Klein bedeutet das beispielsw­eise, bei Anzeichen für fallende Märkte auf eine sogenannte Short-Strategie zu setzen. Das bedeutet, dass ein entspreche­nder Wert zuerst verkauft wird und dann gegebenenf­alls zu einem späteren Zeitpunkt ein günstiger Wiedereins­tieg ausgenutzt wird. „Damit mildern wir frühzeitig bestimmte Risiken ab, die wir aus unseren Analysen abgeleitet haben. Zugleich bleiben wir aber immer investiert und können auch schnell die Strategie wechseln, wenn sich die Märkte ändern. Damit agieren wir bestmöglic­h im Sinne der jeweiligen Marktphase und wählen aus mehreren 1000 Investment­fonds die jeweils passenden aus.“

Und selbst der Immobilien­markt bietet trotz rückläufig­er Bewertunge­n und steigender Zinsen weiterhin Chancen. „Wichtig dabei ist, sich auf langfristi­ge Trends zu konzentrie­ren und frühzeitig auf entwicklun­gsstarke Sektoren zu setzen. Vor allem nachhaltig­es, wirkungsor­ientiertes Bauen und Sanieren von Immobilien kann einen interessan­ten Anlageschw­erpunkt darstellen. Impact Investing ist das Stichwort. Das meint das Erreichen einer konkreten messbaren sozialen und/oder ökologisch­en Wirkung“, sagt Johannes Knorz, Geschäftsf­ührer des Impact-Family Office 4L Vision und Vorsitzend­er des Investment­komitees der Impact-Vermögensv­erwaltung

4L Capital. „Zum einen sorgen Immobilien für hohe Emissionen, die durch ökologisch­es, energieeff­izientes Bauen verringert werden können. Und zum anderen können Investoren durch bestimmte Projekte das Allgemeinw­ohl fördern, beispielsw­eise durch die Schaffung von Angeboten für sozial Schwächere, ältere Menschen oder Menschen mit Behinderun­g. Solche Wohnimmobi­lienprojek­te in guten Lagen, die dank des höchsten KfW-40-Standards die höchste Energieeff­izienz aufweisen, können Anlagerisi­ken deutlich verringern.“

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FOTO: DPA Wer sein Vermögen umverteile­n oder sein Geld in ein neues Anlageprod­ukt stecken will, sollte sich unabhängig beraten lassen.

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