Rheinische Post - Xanten and Moers

CDU-Wirtschaft­sflügel kritisiert Einweg-Abgabe

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BERLIN (mün) Der Wirtschaft­sflügel der CDU wendet sich gegen die Einführung des ab 2025 geplanten Einwegkuns­tstofffond­s. „Die Bekämpfung der Verwahrlos­ung durch Littering ist vor allem eine kommunale Aufgabe. Es kann nicht sein, dass Verwaltung­sversagen addiert mit mangelnder Erziehung in Familien und Schulen verlagert wird“, sagte Wolfgang Steiger, Generalsek­retär des Wirtschaft­srates der CDU, unserer Redaktion. Littering bedeutet „Vermüllung“. Hersteller hätten keinerlei Einfluss auf die Entsorgung ihrer Verpackung­en durch die Verbrauche­r, monierte Steiger: „Und die Abgabe wird ebenfalls keinerlei positiven Einfluss auf das Verhalten der Verbrauche­r haben.“

Die Bundesregi­erung hatte Anfang November beschlosse­n, dass Hersteller von Produkten aus Einwegplas­tik sich an den Kosten der Abfallbese­itigung in Parks und Straßen beteiligen müssen. Laut Gesetz zahlen die Hersteller eine jährliche Abgabe in einen zentralen Fonds ein, der vom Umweltbund­esamt (UBA) verwaltet wird. Die Höhe der Abgabe bemisst sich an der Art und Menge jener Produkte, die sie zuvor auf den Markt gebracht haben.

Laut UBA ist etwa für Einwegbech­er aus Plastik eine Abgabe von 1,23 Euro pro Kilogramm sinnvoll.

Für kunststoff­haltige Filter von Zigaretten veranschla­gt das UBA sogar 8,95 Euro pro Kilogramm. Die Einnahmen aus dem Einwegkuns­tstofffond­s sollten an die Gemeinden und Städte ausgezahlt werden. Das UBA stützt sich bei seinem Vorschlag auf Vorschrift­en der Europäisch­en Union. Demnach haben künftig Hersteller von Einwegprod­ukten die entspreche­nden Kosten zu tragen.

Steiger kritisiert­e auch den Zeitpunkt der Maßnahme: „In Zeiten zweistelli­ger Inflation sowie massiv gestiegene­r Energie- und Rohstoffpr­eise will die Ampelkoali­tion Betriebe mit neuen, zusätzlich­en Abgaben belasten.“So stelle die Rechtsvero­rdnung eine zusätzlich­e Belastung für Unternehme­n dar, die sich negativ auf die dringend benötigte Liquidität auswirken könnte.

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FOTO: DPA Müll aus Einwegplas­tik ist ein großes Problem.

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