Rheinische Post - Xanten and Moers
Hockey-Frauen feiern EM-Titel
Das deutsche Team besiegt im Finale die Niederlande. Die Herren werden Zweite.
HAMBURG (dpa) Einmal Gold, einmal Silber: Zum Abschied von vier Titelhamstern haben Deutschlands Hockey-Asse bei der HeimEM in Hamburg wenigstens noch einmal eine Trophäe abgeräumt. Die DHB-Damen marschierten mit sechs Siegen in sechs Spielen souverän zum 16. Triumph unter dem Hallen-Dach durch. „Ich bin sehr stolz. Das ist eine verrückte Truppe“, sagte Bundestrainer Valentin Altenburg nach dem 5:4 (1:2) im Finale über die Niederlande. Am Sonntag verpassten die DHB-Herren gegen Österreich ihren 17. Hallen-EM-Titel. Sie unterlagen dem Hallen-Weltmeister mit 1:2.
„Mega, dass es geklappt hat. Und dann noch vor den eigenen Fans. Bei der Party werden sicher noch ein paar Tränen verdrückt. Und nächste Woche werde ich wohl keine Stimme haben“, sagte krächzend Janne Müller-Wieland, die wie Lisa Altenburg sowie Franzisca und Tobias Hauke nun ihre internationale Erfolgskarriere beenden wird. Zusammen hat das Quartett weit mehr als 1000 Länderspiele auf dem Buckel, der Rekord-Internationale Tobi Hauke baute seinen Einsatzrekord auf nun 375 Länderspiele aus.
„Schade, dass es nicht noch einmal gereicht hat“, sagte Hauke, der nach den Olympiasiegen 2008 und 2012 sowie Bronze 2016 und diversen internationalen Titel in Hamburg seine Trophäensammlung gerne noch mal erweitert hätte. Da die DHB-Herren im Januar 2023 in Indien die Feld-WM bestreiten, war in Hamburg allerdings auch nur ein verstärktes Nachwuchsteam am Start. Dem reichte die Führung durch Paul Doesch (10. Minute/Siebenmeter) nicht. Die erhoffte Titelverteidigung misslang, da Fabian Unterkircher (19./39.) zum Matchwinner des Austria-Teams wurde.
Dafür jubelten die DHB-Damen nicht nur über den EM-Coup: Bei ihrem letzten Einsatz auf großer Bühne holte sich Lisa Altenburg mit 14 Treffern die Krone der besten Torjägerin. Als beste Torhüterin wurde Nathalie Kubalski, als beste Turnierspielerin Pia Maertens geehrt.