Rheinische Post - Xanten and Moers

Roth sieht den Kulturpass als Chance für die Kinos

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BERLIN (dpa) Angesichts des Rückgangs der Ticketverk­äufe will Kulturstaa­tsminister­in Claudia Roth wieder mehr Menschen in Kinos und Theater locken. „Die Zahlen von Zuschaueri­nnen und Zuschauern in den Kultureinr­ichtungen sind noch lange nicht auf dem Niveau wie vor der Pandemie“, sagte die GrünenPoli­tikerin am Sonntag in Berlin: „Das macht vor allem den Kinos massiv zu schaffen.“Dort lägen die Ticketverk­äufe noch bei 40 Prozent im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie. Bei Theatern und Konzerten seien es etwa rund 65 Prozent.

Es müssten Anreize überlegt werden, um Menschen „wieder runter vom Sofa wieder ins Kino“zu locken. „Kino ist ein sozialer Ort“, sagte Roth. Als einen Weg nannte sie den für das kommende Jahr geplanten Kulturpass für 18-Jährige, die jeweils 200 Euro etwa für Bücher oder

Tickets für Konzerte, Theater oder Kinos bekommen sollen.

Dies habe in Frankreich vor allem den Kinos geholfen, erzählte Roth von den Erfahrunge­n dort. Mit jedem Ticket für die Jugendlich­en seien auch weitere für Begleitung­en verkauft worden. Roth kündigte an, die Filmförder­ung solle bis Ende 2023 reformiert werden, um sie effiziente­r, nachhaltig­er und transparen­ter zu gestalten. Künstleris­che Filmproduk­tion solle gestärkt und geschützt werden.

Roth präsentier­te in der Reihe „Mein Film“der Deutschen Filmakadem­ie den 1975 entstanden­en Film „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“von Volker Schlöndorf­f und Margarethe von Trotta. Er erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die unschuldig in der Terroriste­njagd der 70er zwischen Polizei, Justiz und Medien zerrieben wird.

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