Rheinische Post - Xanten and Moers
Weihnachtsatmosphäre am Kloster
Der Kamper Adventsmarkt war so gut besucht wie noch nie. Manchen wurde es zeitweise schon zu voll. Und den Händlern ging teilweise die Ware aus, weil sie nicht mit diesem Andrang gerechnet hatten.
KAMP-LINTFORT Als es am Samstagabend dunkel wurde, strömten die Besucher auf den Kamper Berg, um vor der Silhouette des Klosters den Kamper Adventsmarkt zu besuchen. Es war zwar knackig kalt, aber trocken. „Die Atmosphäre auf dem Abteiplatz ist sehr schön“, sagte Uwe Girndt.“Der Schaephuysener hält auf dem Pottbäckershof und in mehreren Naturschutzgebieten Schafe, besonders gerne schwarze Schafe, um auf dem heiligen Berg unter anderem Schafsfelle und Schafssalami anzubieten, letztere aber nur am Samstagabend. „Die Salami ist ausverkauft“, erzählte der Schäfer. „Schon beim Weihnachtsmarkt auf Burg Linn in Krefeld ging die Salami gut. Ich bin zum ersten Mal beim Kamper Adventsmarkt dabei. Mit diesem Andrang habe ich nicht gerechnet.“
Seit 2002 veranstaltet die St. Josef Schützenbruderschaft Kloster Kamp am dritten Advent den Kamper Adventsmarkt, der ehrenamtlich organisiert wird und dessen Erlös karitativen Zwecken zufließt. Vor der Silhouette der Abteikirche geht es ruhiger und vorweihnachtlicher zu als auf anderen Märkten, auch wenn bei der 19. Ausgabe der Besucherandrang so groß wie noch nie war und es manchen zeitweise schon zu voll wurde. So hatten die Besucher zum Beispiel Schlange zu stehen, um Glühwein oder Reibekuchen zu bekommen. Oder sie hatten an einigen Buden leere Regale zu sehen, weil zum Beispiel selbstgemachte Marmelade oder Plätzchen ausverkauft waren. Musik ist beim Kamper Adventsmarkt nur live zu hören, nicht aus der Konserve. Am Samstag spielte zum Beispiel der Posaunenchor „Christel Lietzow & Freunde“ adventliche Lieder, ebenso die niederländische Blaskapelle „Ex-GG“. Für Kinder gab es einen Streichelzoo mit Schafen. Für die jungen Besucher stand am Samstag und Sonntag zum ersten Mal der „Blaue Kuni“mit Spielangeboten auf dem Abteiplatz, der der Kleinen Offenen Tür Gestfeld gehört. Diese feierte auch mit einer Bude auf dem Kamper Adventsmarkt Premiere.
Obwohl Vereine und Institutionen den Gewinn abzuführen haben, waren die 30 Budenplätze gefragt. „Wir können uns zeigen, mit den Besuchern ins Gespräch kommen“, erzählte Reinhard Schweer. „Unsere Zentrale liegt an der Ecke von Schulund Eyllerstraße, wird kaum wahrgenommen.“Er ist Vorsitzender von „fair/rhein“, dem Verein zur Förderung des fairen Handels am Niederrhein, der beim Kamper Adventsmarkt 2019, dem letzten vor der Pandemie, noch keine Bude hatte. Mehrere Aktive dieses Vereins hatten vor drei Jahren in der Bude des Vereins Garten Eden gestanden, der auf der Laga 2020 einen religiösen Garten anlegte.
„Wir sind sehr zufrieden“, freute sich Stefan Reilich, der Fotokarten mit Kamp-Lintforter Motiven verkauft – vom Kamper Terrassengarten bis zum Stephanswäldchen mit der violetter Krokusblüte, über die Resonanz Seine Frau Heike Reilich ergänzte: „Die Atmosphäre und das Publikum stimmen. Die Menschen wollen nach zwei Jahren Pause wieder raus. Sie haben auf den Adventsmarkt gewartet.“