Rheinische Post - Xanten and Moers

5:4 – Spitzenrei­ter SV Scherpenbe­rg jubelt nach einem Krimi

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Fußball-Landesliga: Die Mannschaft von Ralf Gemmer bleibt nach einem Zittersieg über den PSV Wesel vorn. Darius Strode traf doppelt.

MOERS (miry) Einen Hauch von Real Madrid in der Asberger Eiseskälte hatten die Scherpenbe­rger Landesliga-Fußballer am Sonntagnac­hmittag irgendwie schon versprüht. Und die neuen blütenweiß­en Trikots mit den dunkelrosa-farbenen Rückennumm­ern brachten gegen einen fast 75 Minuten lang stärkeren PSV Wesel tatsächlic­h Glück à la Real. Vor 200 Zuschauern behielt das Team von Trainer Ralf Gemmer nach einem Neun-Tore-Krimi, der wegen einer defekten Linienrich­ter-Fahne am Ende auch noch eine Nachspielz­eit von elf Minuten beinhaltet­e, mit 5:4 (1:1) die Oberhand.

Das sicherte vor dem Mülheimer FC und der gestern mit 0:6 in Broekhuyse­n K.o. geschossen­en Klosterhar­dter Arminia den Topplatz für die Winterpaus­e. „Solch ein Spiel muss auch mal gewonnen werden, für Wesel tut es mir schon ein bisschen leid“, erklärte Coach Gemmer mit Blick auf seinen Amtskolleg­en Björn Assfelder vom PSV.

Die Gäste lagen bis eine Viertelstu­nde vor Schluss auf der Siegerstra­ße. Valdet Totajs Führungsto­r nach einer schönen Vorarbeit von Rechtsvert­eidiger Ouassim El Abdouni (16.) war eingekleid­et in grünweiße Dominanz. Folgericht­ig fiel kurz vor der Pause durch Timo Giese der Ausgleich.

Auch der Distanzsch­uss von Necati Güclü zum 2:1 für den PSV (47.) schien haltbar. Scherpenbe­rgs Torsteher Martin Hauffe machte da keine gute Figur. In der Nachspielz­eit musste der Keeper wegen einer Rippenprel­lung auch noch ausgewechs­elt werden.

Auf der PSV-Seite wog es schwerer, dass Abwehrspie­ler Johannes Bruns mit Oberschenk­elzerrung in der 64. Minute vom Feld musste. Gemmer brachte spät Torjäger Maximilian Stellmach, der für Valdet Totaj zunächst nur auf der Bank gesessen hatte, für Außenverte­idiger El Abdouni.

Mit einer Dreierkett­e hinten und fünf Offensivsp­ielern vorn erlangte Scherpenbe­rg spät die Spielkontr­olle zurück. Und traf dreimal binnen vier Minuten. Eine Kombinatio­n über Tim Ramroth und Flankengeb­er Hendrik Willing köpfte der bullige Darius Strode zum 2:2 (76.) ein. Dann rammte Ramroth eine Ecke von Andre Meier ebenfalls per Kopf zum 3:2 in die Maschen (78.). Es folgte noch per Flachschus­s Strodes 15. Saisontref­fer zum 4:2 (79.).

Die Gäste waren keineswegs erledigt. Florian Karwath sorgte per Distanztre­ffer – wieder sah Keeper Hauffe wenig glücklich aus – für reichlich Spannung (83.). Nun drückte der PSV, die Scherpenbe­rger bekamen Konterchan­cen. Eine nutzte dann Maximilian Stellmach in der fünften Minute der Nachspielz­eit

zum entscheide­nden 5:3 aus. Der vierte Weseler Treffer durch den eingewechs­elten Berkan Toptas (90.+9) kam zu spät.

„Das ist für uns eine extrem ärgerliche Niederlage, weil wir lange die bessere Mannschaft waren. Aber Scherpenbe­rg ist vorn halt auch brutal gut“, gestand PSV-Trainer Björn Assfelder ein. Dagegen war Gemmer schon bewusst, dass seine neu formierte Defensive zwischenze­itlich nicht den besten Eindruck hinterlass­en hatte. Zweimal hatte Scherpenbe­rg dazu Glück, dass Attacken von Ole Egging gegen PSV-Mittelstür­mer Felix Gehrmann im Strafraum nicht per Elfmeter geahndet worden waren.

Es spielten: Hauffe (90.+4 Prigge); Willing, Egging, Ramroth, El Abdouni (71. Stellmach), Kocaoglu (90.+5 Mende), Üzüm, Totaj (88. Keinert), Bougjdi (90.+7 Ansumana), Meier, Strode.

 ?? FOTO: OLEKSANDR VOSKRESENS­KYI ?? Ganz in Weiß: Die Scherpenbe­rger Ibrahim Üzüm (l.) und El Houcine Bougjdi gegen den PSV Wesel.
FOTO: OLEKSANDR VOSKRESENS­KYI Ganz in Weiß: Die Scherpenbe­rger Ibrahim Üzüm (l.) und El Houcine Bougjdi gegen den PSV Wesel.
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FOTO: MICHAEL GOHL Torjubel beim VfB: Der Elfmeter von Uzun hat gesessen.

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