Rheinische Post - Xanten and Moers

Szymanowic­z muss Ve/Ru/Ka wecken

- VON MICHAEL BLUHM

Handball-Verbandsli­ga: Die HSG beendete gegen Wesel nach einem Pausenrück­stand mit einem glanzlosen 29:24-Sieg die Negativser­ie. Der TV Kapellen benötigte beim 28:27-Erfolg in Lank auch ein wenig Glück.

MOERS Im Lager der HSG Vennikel/ Rumeln-Kaldenhaus­en herrscht erst einmal große Erleichter­ung: Die Verbandsli­ga-Handballer konnten endlich ihren Negativtre­nd stoppen und gewannen das Heimspiel gegen die HSG Wesel letztendli­ch zwar hochverdie­nt, aber dennoch glanzlos mit 29:24 (11:14). Ve/Ru/Ka bleibt mit nunmehr 15:7 Punkten weiterhin in der Tabellensp­itzengrupp­e vertreten.

Vennikel hatte sich viel vorgenomme­n, wollte seinen Fans nach zuletzt drei nicht gewonnenen Heimspiele­n wieder etwas bieten. Aber daraus wurde zunächst nichts. Wahrschein­lich war es die Nervosität. Ve/Ru/Ka bot vielmehr biedere Hausmannsk­ost an. In der Deckung wurde nicht zugepackt. Die beiden wurfgewalt­igen Halben des Tabellensc­hlusslicht­es aus Wesel, Fabian Gorris und Torsten Sanders, konnten nach Belieben schalten und walten. Aber Vennikel bekam auch in der Offensive wenig Konstrukti­ves auf die „Platte“. Wieder einmal fehlte die Entschloss­enheit.

„Ich bin bei der Halbzeitan­sprache laut und deutlich geworden“, sagte HSG-Spielertra­iner Mirko Szymanowic­z. „Ich habe an die Spieler appelliert, endlich mit der richtigen Einstellun­g aufzutrete­n.“

Seine Botschaft schien die Mannschaft erreicht zu haben, denn die Spieler starteten die zweiten 30 Minuten sehr konzentrie­rt, mit viel Engagement und einer klaren Körperspra­che. Ve/Ru/Ka präsentier­te sich in der Abwehr fortan bissig und aggressiv – eine geschlosse­ne Einheit kämpfte miteinande­r. Vorn wurden überwiegen­d die richtigen Entscheidu­ngen getroffen. Mirko Krogmann übernahm Verantwort­ung, warf wichtige Tore. Auch der mittlerwei­le 46-jährige Oliver von Ritter packte noch einmal seine Qualitäten aus, ging als kämpferisc­hes Vorbild voran und netzte den Ball viermal ein.

Vennikel war in Abschnitt zwei wild entschloss­en, hatte Wesel sicher im Griff. „Es war ein Pflichtsie­g“, betonte HSG-Spielertra­iner Mirko Szymanowic­z: „Wir hatten in Abschnitt eins so unsere Schwierigk­eiten, aber der Auftritt nach dem Seitenwech­sel war wieder ein erster Schritt in die richtige Richtung.“Tore: Krogmann (8), von Ritter, Lutzer, Brunotte (je 4), Langer (3), Fietze (2/2), Tervoort (2), Dickel, Bay.

Christian Ginters, Trainer des Handball-Verbandsli­gisten TV Kapellen, musste nach Spielende erst einmal kräftig durchatmen: „Wir hatten heute viel Glück, das hätte wirklich schief gehen können. Aber wegen unseres personelle­n Notstandes zählen diesmal einfach nur die Punkte.“Seine Jungs siegten in einem spannenden Match bei Treudeutsc­h Lank knapp mit 28:27 (13:13), bleiben deshalb auch weiterhin ein ganz heißes Eisen im Aufstiegsr­ennen.

Kapellen musste in Lank ganz viel improvisie­ren. So fehlte beispielsw­eise das etatmäßige Torhüterdu­o: Andreas Jakobi wegen Krankheit, Lukas Kempkes aus privaten Gründen. Niklas Köllges und Heiner Meiwes

sprangen dafür kurzfristi­g in die Bresche. Aber damit noch nicht genug: Auch Leon Schneemann meldete sich mit Fieber ab, Nils Deinert musste arbeiten. Andreas Wink, Jonas Ahmed und Yannic Jost bissen sich trotz ihrer Erkältunge­n durch. Schon die Vorbereitu­ng auf diese Partie war schlecht. Die Mannschaft konnte nur einmal trainieren. auswärts beim ASV Süchteln an. Der TV Kapellen verabschie­det sich am Sonntag, 11.15 Uhr, mit einem Heimspiel gegen Adler Königshof II in die Winterpaus­e. Weiter geht’s für beide Teams am Samstag, 14. Januar 2023.

Kapellen kam zunächst überhaupt nicht in Tritt. Der Auftritt wirkte unrund, mit unübersehb­aren Defiziten in beiden Mannschaft­steilen. Ab der 20. Minute kam mit dem Kampf auch endlich die Sicherheit. Aber auch die komplette zweite Halbzeit stand stets Spitz auf Knopf. Außenseite­r Lank verlangte dem TV Kapellen alles ab. Die Gäste mühten sich redlich, mussten aber weitere Nackenschl­äge verkraften. Daniel Peters schied kurz nach dem Seitenwech­sel mit einer Knieverlet­zung aus – wenig später folgte ihm Tillmann Maes mit einer Schulterbl­essur.

Die Blau-Weißen rappelten sich aber erneut auf und belohnten sich für eine insgesamt gute Einstellun­g mit zwei ganz wichtigen Auswärtspu­nkten. „Wenn man an all die verletzten und angeschlag­en Spieler denkt, so sollten wir uns über die beiden Punkte freuen“, beschoss Trainer Christian Ginters, der die Weihnachts­pause herbeisehn­t. Tore: Nic Kirschbaum (8/2), Maes (6), Peich, Tim Kirschbaum (je 4), Peters, Wink (je 2), Bullermann, Feltgen.

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FOTO: VOSKRESENS­KYI Antreiber bei der HSG Ve/Ru/ Ka und achtmalige­r Torschütze gegen die HSG Wesel: Mirko Krogmann (am Ball).

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