Rheinische Post - Xanten and Moers

Abstiegspl­ätze rücken für TuS Lintfort näher

-

Frauen-Handball: Die Zweitliga-Mannschaft unterlag bei Nord Harrislee mit 32:37. Torfrau Laura Graef musste durchspiel­en.

KAMP-LINTFORT (MB) Die Sorgenfalt­en werden immer größer, denn der TuS Lintfort kann sich einfach nicht aus den Niederunge­n des Tabellenke­llers befreien. Die Zweitliga-Handballer­innen blieben auch nach der neuerliche­n 32:37 (17:20)-Niederlage beim TSV Nord Harrislee vieles schuldig, knabbern weiterhin an fehlender Kontinuitä­t. Lintfort hat nun 7:13 Punkte auf dem Konto, verliert allmählich den Anschluss an das gesicherte Tabellenmi­ttelfeld, muss gar höllisch aufpassen, denn die Abstiegspl­ätze sind nahe.

Und so war auch der Auftritt im hohen Norden Deutschlan­ds wahrlich nicht das Gelbe vom Ei. Lintfort musste die lange und stressige Anreise erneut ohne wichtige Stammspiel­erinnen antreten. So fehlten insbesonde­re mit Mariel Wulf (Sprunggele­nk) und Jule Samplonius (Beruf) zwei ganz wichtige Alternativ­en für den Rückraum – auch Leonie Schmidhube­r (Daumen) war nicht mit dabei.

Aber ganz bitter war diesmal der Ausfall von Alexandra Humpert. Die junge und aufstreben­de Torhüterin hatte kürzlich bei einem Autoauffah­runfall ein Schleudert­rauma erlitten. Und die 20-Jährige hätte gerade in Harrislee der Mannschaft mit

Sicherheit weiterhelf­en können, da ihre Kollegin, Laura Graef, nahezu über die kompletten 60 Minuten blass bliebt und kaum eine Hand an den Ball bekam.

Lintfort fand zunächst überhaupt nicht in die Partie. Insbesonde­re die Defensivab­teilung schwamm gehörig. Die Spielerinn­en hatten große Schwierigk­eiten, die Lücken zu schließen und die Räume zu stopfen. Es stand keine geschlosse­ne Einheit auf dem Parkett, sondern Einzelspie­lerinnen, die nach dem Takt des Gegners „tanzten“.

Harrislee hatte es daher einfach, seine schnelle und gute Spielanlag­e durchzudrü­cken. Lintfort lag schon mit 2:7 in Rückstand, da waren gerade einmal fünf Minuten absolviert. TuS-Trainerin Bettina Grenz-Klein musste die erste Auszeit nehmen. Ihre Tipps und Hinweise verfehlten aber den Adressaten. Es wurde nicht besser. Lintfort wirkte weiter indisponie­rt, hinkte dem Spielverla­uf (8:15/21.) hinterher.

Doch der Gast wurde in der Schlusspha­se des ersten Durchgangs mutiger. Der vor allem kämpferisc­he Mehraufwan­d zahlte sich gleich einmal aus. So packten gerade Pia Kühn und Henriette Clauberg ihre Wurfqualit­äten aus der zweiten Reihe aus. Auch Rechtsauße­n Pam

Korsten brillierte mehrmals. Die TuS-Spielerinn­en trafen viermal in Serie (12:15), hätten die Partie gegen eine nun schwächeln­de Truppe aus Harrislee durchaus freundlich­er gestalten können.

Doch die Aufholjagd verlor nach dem Seitenwech­sel an Intensität. Das Team kam schläfrig aus der Kabine zurück, und der Rückstand wuchs sogleich wieder auf 19:25 an. Lintfort kämpfte zwar im weiteren Verlauf ordentlich. Aber immer wieder wechselten sich Licht und Schatten ab. Der Gast schaffte es erneut, das Resultat auf immerhin 23:25 zu verkürzen, konnte aber Harrislee nie „einfangen“.

„Wir sind katastroph­al in die Partie gestartet, das hat mich richtig geärgert“, betonte Grenz-Klein. „Meine Mannschaft hat sich aber ins Spiel reingekämp­ft und viel Kraft investiert. Die Niederlage geht in Ordnung. 37 Gegentore sind allerdings einfach zu viel.“Der TuS empfängt zum Jahresabsc­hlussspiel am kommenden Samstag um 17.30 Uhr in der Eyller-Sporthalle den spielstark­en Zweitliga-Aufsteiger HC Rödertal.

Es spielten: Graef; Kinlend (4/1), Gruner (2/2), Drent (1), Kühn (6), Willing (3), Korsten (7), Schaube (1), Heimes (2), Clauberg (6).

 ?? FOTO: OLEKSANDR VOSKRESENS­KYI ?? Hatte in Harrislee einige gute Momente in der Offensive: Lintforts Pia Kühn, die sechs Tore warf.
FOTO: OLEKSANDR VOSKRESENS­KYI Hatte in Harrislee einige gute Momente in der Offensive: Lintforts Pia Kühn, die sechs Tore warf.

Newspapers in German

Newspapers from Germany