Rheinische Post - Xanten and Moers
Gänsehautmomente bei Mitsing-Ding
Beim Kirchen-Event in Alpen stimmen alle aus tiefsten Herzen mit voller Kehle ein.
ALPEN Wenn Menschen singend in eine Kirche kommen, kann der Abend nur schön werden. So war‘s auch am Samstag, als das Team Home.Alpenmusik am „Tag der Menschenrechte“mit der Flüchtlingshilfe und der evangelischen Kirchengemeinde zum „MitsingDing“ins Gotteshaus eingeladen hatte. Alle durften mitsingen – alte Adventslieder, moderne ChristmasSongs und das ein oder andere Lied vom „Home Festival“. Alle stimmten aus voller Kehle ein. Textsicherheit war nicht erforderlich: Auf einer Leinwand im Altarraum wurden die Strophen bis in den letzten Winkel der Kirche sicht- und so mitsingbar.
Es gab nur noch Stehplätze, als Patrick Depuhl mit dem Glockenspiel Punkt 18 Uhr das Konzert eröffnete, bei dem eine eigens zusammengestellte kleine Band den Ton angab: Der Küster spielte Trompete, die Pastorentochter Geige, zwei Mitglieder des Akkordeon-Orchesters hatten ihre Schifferklaviere und Judy Bailey wie immer ihre Gitarre mitgebracht. „Am Bass Stefan, Markus an der Geige, auch unsere Söhne Leroy und Jakob sind dabei“, freute sich Depuhl und hob vor allem die
Ideengeberin für den Mitsingabend hervor: Inga Mosters, Leiterin des Alpener Kinder- und Jugendchores.
Mit glockenheller Stimme führte sie die Besucher durch den Abend, dirigierte das Publikum. Gänsehaut pur, als die ganze Gemeinde erst auf Englisch, dann auf Deutsch das Stück „Herbei, oh ihr Gläubigen“anstimmte. Oder als Lara, die kurzfristig für Maja eingesprungen war, den Solopart bei „Gloria in excelsis deo“sang – sie kannte das Lied aus dem Kinderchor. Dagmar war für „Heller Stern in der dunklen Nacht“zur Verstärkung in den Altarraum gekommen: In feinstem Sopran sang die Französisch-Lehrerin die französische Version des Liedes. „Il est né le divin enfant“(Es ist geboren das göttliche Kind).
Pfarrer Hartmut Becks erzählte eine russische Weihnachtsgeschichte. Sie handelt von dem armen Bauern Vasili, der mit seiner Frau und dem kleinen Sohn Aljoscha. Als Aljoscha fieberkrank wird, kein Medikament mehr hilft und das Kind immer schwächer wird, kommt ein alter Doktor ins Haus und sagt: „Hier kann nur noch einer helfen: Gott“. Also schnürt Vasili seinen Rucksack und macht sich durch die eisige Kälte auf den Weg, um Gott zu suchen.
Viel zu schnell war dieser wunderschöne Mitsing-Abend zu Ende.
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