Rheinische Post - Xanten and Moers
Harmonie ist zurück – mit viel Gefühl
Der Musikverein Sonsbeck/Labbeck gab nach dreijähriger Zwangspause wieder zwei bewegende Weihnachtskonzerte in den Kirchen St. Maria Magdalena und St. Maria Empfängnis. Das Publikum war begeistert: „Einfach wunderbar.“
LABBECK „Auf ein freudiges Wiedersehen zu unserem Weihnachtskonzert im nächsten Jahr.“So hatte Georg Ingenlath, Vorsitzender des Musikvereins Harmonie Sonsbeck/ Labbeck, die Gäste am 3. Adventwochenende vor drei Jahren verabschiedet. Dass dieses Wiedersehen aber so lange dauern, hatte er sich damals wohl nicht vorstellen können. Nun aber konnten 20 Musiker des Jugendblasorchesters (Jublor) mit sichlicher Freude endlich wieder in die Kirche St. Maria Empfängnis in Labbeck einziehen.
„Wir suchen für unsere Konzerte immer eine neue Herausforderung. Dieses Mal war’s ein Stück aus dem Musical Les Misérables“
Georg Ingenlath Vorsitzender Musikvereins Harmonie
Auch in der Kirche St. Maria Magdalena zu Sonsbeck zogen Musiker in einen mit Neonfarben festlich erleuchteten Altarraum zu ihren Instrumenten. In beiden Gotteshäusern boten annähernd 50 Musiker – das Jublor wurde nach einer halben Stunde vom Hauptorchester abgelöst – ein hochrangiges, zweistündiges Konzert.
Während der Pandemie hatte der Musikverein monatelang nicht nur auf Auftritte, sondern auch auf Proben verzichten müssen. Zwei gut sechsmonatige coronabedingte Probenpausen hat der Verein ohne Verluste überstanden, sagte Ann-Christin Bußmann, die die neun Titel des Hauptorchesters dem Publikum mit viel Sachkenntnis und Empathie erklärte.
Aus dem großen Repertoire mit Titeln aller Genres hatte das Notengremium nicht nur weihnachtliche Stücke, sondern auch Filmmusiken sowie alte und neue Hits ausgewählt. Zum Programm des Jublor, durch das Lynn und Michelle souverän geführt haben, gehörten „Circle of life“aus aus dem Disney-Film „König der Löwen“, „Yellow River“und „A holly jolly Christmas“.
„Weihnachtliche Eröffnungsmusik“von Guido Rennertz war das erste Stück im Programm des Hauptorchesters. „Es gibt kaum eins, das festlicher auf die Weihnachtszeit einstimmt“, so Moderatorin Bußmann. Mit allen acht weiteren Titeln, zu denen auch „Also sprach Zarathustra“von Richard Strauß, arrangiert von Dirigent Wolfgang
Güdden, gehörte, brachte der Verein sein außergewöhnliches Können zum Klingen.
Neu im Programm war ein Titel aus dem Musical Les Misérables. „Wir suchen für unsere Konzerte immer eine neue Herausforderung“, begründete Georg Ingenlath die Wahl. Les Misérables sei ein Stück, das zu Zeiten der französischen Revolution spiele. Der Refrain: „Hörst du, wie das Volk erklingt? Von unserer Wut erzählt der Wind? Das ist die Symphonie von Menschen, die nicht länger Sklaven sind.“
Georg Ingenlath dankte besonders Wolfgang Güdden, langjähriger Dirigent des Hauptorchesters, und Peter Mocha, neuer Dirigent des Jublo. Mit dem Titel „Silent night“, den Mocha mit Gedanken zum „Weihnachtsfrieden“einleitete, gedachten die jungen Musiker ihres im Mai verstorbenen Dirigenten Peter Peeters. Der letzte Titel des Hauptorchesters „Imagine“von John Lennon sowie Michael Jacksons Song „Let’s heal the world“erfüllten das Publikum mit tiefen Emotionen. Maria und Katja Quartier sagten beim Verlassen der Labbecker Kirche: „Es war wundervoll!“