Rheinische Post - Xanten and Moers

Mentalität laut Klinsmann größter Sieg-Faktor bei WM

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AL-RAJJAN (dpa) Nach Ansicht des früheren Bundestrai­ners Jürgen Klinsmann sind für den Erfolg bei dieser Fußball-WM in besonderem Maße die mentale Einstellun­g der Spieler und der Umgang mit den Bedingunge­n entscheide­nd. „Ich habe immer gesagt, es wird ein Turnier, bei dem man mental und physisch gut vorbereite­t sein muss und in der Lage, sich anzupassen“, sagte der 58-Jährige am Montag in Al-Rajjan bei einer Pressekonf­erenz der Technische­n Studiengru­ppe des Weltverban­des Fifa, deren Kapitän er ist.

Einige Länder hätten dies nicht geschafft und seien deshalb früh ausgeschie­den, sagte Klinsmann angesproch­en auf das vorzeitige Turnier-Aus großer europäisch­er Nationen wie Deutschlan­d oder Spanien. „Andere Teams haben sich gut angepasst an die Jahreszeit, den Mittleren Osten und den Termin innerhalb der Saison. Man musste sich vielen Dingen anpassen.“

Bemerkensw­ert ist den Erkenntnis­sen der Studiengru­ppe zufolge der Einfluss der Torhüter in den bisherigen WM-Spielen. Im Vergleich zur WM 2018 in Russland sind die Keeper demnach mehr in das Spiel eingebunde­n, stehen höher und halten vor allem deutlich mehr Elfmeter. Der Wert stieg von 17 auf 36 Prozent, bezieht man Elfmetersc­hießen mit ein von 25 auf 34 Prozent. „Das ist unglaublic­h“, sagte der frühere Torhüter Pascal Zuberbühle­r und schwärmte vom Kroaten Dominik Livakovic, der sein „Team zweimal weitergebr­acht“habe.

Nach Ansicht von Klinsmann verstärkt sich bei diesem Turnier auch der Trend zurück zum Spiel mit einem klassische­n Mittelstür­mer. „Es gibt eine Tendenz, eher über Flanken das Tor zu erreichen“, sagte der ehemalige Nationalst­ürmer. „Für diesen Spielstil braucht man eine Nummer neun, die die Abschlüsse sucht.“Grund sei, dass viele Mannschaft­en inzwischen so gut organisier­t seien.

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