Rheinische Post - Xanten and Moers
Unterwegssein in all seinen Facetten
„Vom Reisen“handelt ein neuer Band, den der Moerser Ulrich Steuten herausgegeben hat.
MOERS Goethe hat es getan und Alexander von Humboldt, Christoph Columbus auch. Und natürlich, nicht zu vergessen, Charles Darwin. Gemeint ist das Reisen. Dabei ging es vielen berühmten „Globetrottern“nicht nur darum, neue, fremde Welten zu entdecken, sondern auch um das Reisen an sich.
Diesen letzten Aspekt hat jetzt der studierte Soziologe und langjährige Mitarbeiter der Moerser Volkshochschule Ulrich Steuten zum Anlass genommen, darüber ein kleines Taschenbuch mit dem Titel „Vom Reisen“herauszugeben. Insgesamt 13 Schreiber und Schreiberinnen, einschließlich ihm selber, haben darin auf jeweils rund zehn Seiten ihre Gedanken zum Unterwegssein in Form von kleinen philosophischen Essays niedergeschrieben und sie Ulrich Steuten zur Veröffentlichung anvertraut.
Es ist nicht sein erstes Buch. So hat er zum Beispiel mit dem Leiter der VHS Rheinberg, Jens Korfkamp, zusammen unter dem Titel „Was ist Heimat?“über die zahlreichen Facetten des Zuhauseseins geschrieben. Darüber hinaus dürfte Steuten einigen Lesern auch als Herausgeber des 2020 von ihm erschienen Buches „In Zeiten der Pandemie – Moers schreibt ein Buch“, bekannt sein, in dem er diverse Erfahrungsberichte von Moersern und Moerserinnen mit der damals gerade begonnenen Corona-Pandemie gesammelt hat.
In seiner neuesten Veröffentlichung geht es – wie gesagt – diesmal ums Reisen. Allerdings „nicht in seiner herkömmlichen Form“, wie er bei einem Gespräch mit der Rheinischen Post ausdrücklich betonte: „Das Buch ist keine Sammlung von Reiseberichten. Das sage ich gleich vorweg, um nicht irgendwelche falschen Erwartungen zu wecken“, erklärte er. „Die darin gesammelten Texte handeln eher von Anlässen, Motiven, und Zielen, sowie Formen und Erfahrungen rund ums Unterwegssein. Da spielen unter anderem auch philosophische Gedanken wie zum Beispiel zur Entfremdung, Orientierung, zum Reisen in die Welt der Fantasie oder auch Überlegungen zur letzten Reise mit hinein.“
Wie er auf dieses Thema gekommen ist, kann er heute nicht mehr sagen. „Ich verreise halt selber gerne und kenne außerdem viele Leute, die das ebenso gerne tun“, antwortete er auf eine entsprechende Frage hin. Denen habe er seine „neue Buchidee“vor einem Jahr vorgetragen und sei damit bei den meisten auf offene Ohren gestoßen.
Natürlich hätten nicht alle Beiträge gleich gut gepasst. „Einige mussten vorher noch ein bisschen überarbeitet werden. Außerdem wollte ich auch gerne eine möglichst große Themenvielfalt haben“, bekannte Steuten. Dennoch blieben von den insgesamt 18 eingereichten Beiträgen am Ende immerhin 13 übrig, darunter ein recht humorvoller von dem wissenschaftlichen Referenten des LVR Niederrheinmuseum Wesel Thomas Ohl, sowie ein eher historischer von dem Leiter der Kartografie-Abteilung der Berliner Staatsbibliothek, Wolfgang Crom, und, last but not least, einer von dem Moerser Stadtbibliothekar und begeisterten Ballonfahrer Volker Kuinke.
Nachdem Ulrich Steutens Essay-Sammlung „Vom Reisen“gerade eben erst erschienen ist, arbeitet er jetzt schon wieder an einer neuen Veröffentlichungsidee, und zwar an einem Aufsatz über das Thema „Alltag“. Man darf also weiterhin auf seine künftigen Arbeiten gespannt bleiben.