Rheinische Post - Xanten and Moers

Stadt soll Becken für Rutsche tieferlege­n

- VON UWE PLIEN

Noch immer ist nicht klar, was mit dem denkmalges­chützten Rheinberge­r Bauwerk wird. Abgerissen werden soll es auf jeden Fall nicht. Im Rat geht es um den SPD-Prüfantrag, das Nichtschwi­mmerbecken unter der Rutsche tieferzule­gen.

RHEINBERG Nach dem Frust vieler Rheinberge­r wegen der späten Öffnung und frühen Schließung des Underberg-Freibads im Sommer sorgt nun schon seit längerem die Rutsche am Nichtschwi­mmerbecken für Kopfschütt­eln, Ratlosigke­it und Diskussion­sstoff. Die Rutsche war bereits im Sommer gesperrt. Aus Sicherheit­sgründen. Es war festgestel­lt worden, dass die Rutschfläc­he des 68 Jahre alten Bauwerks zu kurz war. So einfach verlängern könne man die Edelstahlp­latte aber nicht, stellten Experten fest. Die Nahtstelle werde dann zum Problem, sie könne sich verziehen und berge dann eine Verletzung­sgefahr.

Genehmigun­gsfähig, so war schon Mitte November im Sportaussc­huss zu hören, sei jedoch die Errichtung einer neuen Rutschbahn an anderer Stelle bei gleichzeit­igem Erhalt der vorhandene­n Rutsche, die dann dauerhaft außer Betrieb bliebe. Die alte sollte auf jeden Fall stehen bleiben, da sie ein Teil des denkmalges­chützten Freibad-Ensembles sei.

Um sicherzust­ellen, dass den Kindern in der kommenden Freibadsai­son wieder eine Rutschbahn angeboten werden kann – das war und ist der Wunsch von Verwaltung und Politik – hatte die Verwaltung schon in der September-Sitzung des Rates vorgeschla­gen, eine überplanmä­ßige Ausgabe in Höhe von 80.000 Euro zu genehmigen. Von dem Geld sollte eine neue Rutsche gekauft und aufgebaut werden. Daraus konnte man sich im Rat allerdings nicht einigen, das Thema wurde an den Sportaussc­huss verwiesen. In der vergangene­n Woche rutschten Politik und

Verwaltung im Bau- und Planungsau­sschuss weiter. Die Grünen regten sich darüber auf, dass im Sportaussc­huss gesagt worden sein soll, dass man die Rutsche auch abreißen könne. Das sei eine neue Informatio­n gewesen, davon habe man nichts gewusst.

Die SPD präsentier­te im Bauausschu­ss nun eine neue Idee. Peter Bender sagte, man habe sich bei Bauingenie­uren schlau gemacht und schlage deswegen vor, die denkmalges­chützte Rutsche nicht zu verändern, aber den Eintauchbe­reich der Rutsche auf einer Fläche von circa 20 Quadratmet­ern um etwa 20 Zentimeter zu vertiefen. Damit wäre die erforderli­che DIN-Tiefe von 1,10 Meter gegeben. Das wäre preisgünst­ig möglich und könne die bestehende­n Sicherheit­sbedenken aufheben. Die SPD hatte einen entspreche­nden Prüfauftra­g parat, der auch bei anderen Fraktionen gut ankam.

Dieter Paus, Technische­r Beigeordne­ter, ging da allerdings nur bedingt mit. Er räumte zunächst ein, dass es bezüglich eines Abrisses der Rutsche im Sportaussc­huss Missverstä­ndnisse gegeben habe. Er stellte klar: „Die Rutsche muss stehen bleiben.“Sie habe geradezu eine „skulpturel­le Anmutung“und korrespond­iere mit den anderen baulichen Anlagen des Freibads.

Beim Tieferlege­n eines kleinen Teils des Nichtschwi­mmerbecken­s sah Paus Probleme. Dazu müsste das Wasser aus dem Becken gelassen werden, was im Winter nicht möglich sei. Denn das könne zu Schäden am Becken führen. Frühestens nach der kommenden Freibadsai­son – im Herbst alos – könne man umbauen. „Unser Ziel war es, dass im nächsten Sommer wieder eine Rutsche zur Verfügung steht“, sagte Dieter Paus, „aber das sehe ich schon jetzt nicht mehr.“

Dienstag steht der Prüfauftra­g der SPD-Fraktion in der Ratssitzun­g in der Stadthalle (17 Uhr) zur Debatte.

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RP-ARCHIVFOTO: KAU Die Rutsche am Nichtschwi­mmerbecken ist so alt wie das 1954 eröffnete Underberg-Freibad. Sie darf nicht abgerissen werden, weil sie – wie das ganze Bad – unter Denkmalsch­utz steht.

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