Rheinische Post - Xanten and Moers
Narren in Walporzheim sind überwältigt vom „Solidahrläufer“
Die Karnevalsgesellschaft (KG) „Bunte Kuh“in Walporzheim hat schwere Zeiten hinter sich. Die Hochwasserkatastrophe im Sommer 2021 traf auch den Verein, genauso wie viele andere. In der Flut verlor die KG, was notwendig ist, um das jecke Brauchtum aufrechtzuerhalten: Kostüme, Requisiten, Technik. Deshalb machte sich Ralf Hußmann im November auf den Weg, um Spenden zu sammeln. Dafür ging der Präsident des Xantener Carnevalsvereins (XCV ) von seiner Heimatstadt zu Fuß nach Köln. Auf die Idee war er durch ein Lied gekommen: „Heimweh nach Köln“von Willi Ostermann. Im Refrain heißt es: „Ich mööch zo Fooß noh Kölle jonn“.
Rund 95 Kilometer marschierte Hußmann dafür. Nachts schlief er zu Hause. Dafür wurde er abgeholt und morgens wieder dorthin gebracht, wo er seinen Weg unterbrochen hatte. Ohne diese (vor allem moralische) Unterstützung, zum Beispiel von seiner Frau Sonja Hußmann sowie von Hans-Hermann Koppers und Markus Janßen, wäre Hußmann wohl nicht angekommen. So aber wurde er zum „Solidahrläufer“– ein Name, bestehend aus Solidarität und Ahrtal, den er und seine Unterstützer selbst wählten.
Denn vor, während und nach seinem Marsch bat er um Spenden. Und viele gaben Geld für die gute Sache, zum Beispiel die Volksbank Niederrhein mit dem Vorstandsvorsitzenden Guido Lohmann, Xantens Bürgermeister Thomas Görtz, Kabarettistin Ingrid Kühne, aber auch noch viele andere. Das Ergebnis brachte Hußmann nun nach Walporzheim im Landkreis Ahrweiler: 15.151,51 Euro. Sie seien „überwältigt“, berichteten die KG „Bunte Kuh“und ihr Vorsitzender Hardy Mies. Spontan hätten sie sich beim „Solidahrläufer“und seinen vielen Unterstützern „mit einem tosenden Applaus“bedankt.